Vorgabe für SP-Chefin Rendi-Wagner: Hans Peter Doskozil fordert ein Umdenken.
Wien. Nach seinem Wahlsieg von letztem Sonntag macht Doskozil seine erste große Ansage in ÖSTERREICH.
ÖSTERREICH: Sie haben mit klassischen SPÖ-Themen gewonnen. Was kann sich die Bundespartei von Ihnen abschauen?
Hans Peter Doskozil: Die Bundespartei hat unser Pflegemodell ja bereits übernommen. Auch in die Debatte über den Mindestlohn ist Bewegung gekommen. Grundsätzlich geht es darum, dass wir die Menschen dort abholen müssen, wo sie sich eine Verbesserung ihrer Lebensumstände erwarten. Michael Ludwig ist dafür in Wien sowieso Garant dafür.
ÖSTERREICH: Und bei der Sicherungshaft? Da ist ja Parteichefin Rendi-Wagner dagegen.
Doskozil: Ich bin für eine Sicherungshaft, wenn sie der Verfassung entspricht und wenn es praktische Problemstellungen diesbezüglich gibt. Meiner Meinung nach sollte die Bundespartei ihre Positionierungen überdenken. Jedoch sehe ich nun die Bundesregierung am Zug – diese muss definieren, was unter der Maßnahme Sicherungshaft im Detail zu verstehen ist, damit es überhaupt eine seriöse Diskussionsgrundlage gibt.
ÖSTERREICH: Wird die SPÖ mit Pamela Rendi-Wagner in die nächste Wahl gehen?
Doskozil: Solche Fragen sollte man sich grundsätzlich am Ende und nicht am Beginn einer neuen Regierungsperiode stellen. Jetzt müssen wir die inhaltlichen Klärungen treffen, auf die ich immer hingewiesen habe.
ÖSTERREICH: Sie sind noch nicht einmal 50 – würde Sie das Bundeskanzleramt reizen?
Doskozil: Ich bin Landeshauptmann im Burgenland und habe dafür einen Zuspruch der Bevölkerung bekommen, den ich in diesem Ausmaß niemals für möglich gehalten hätte. Das ist die schönste Aufgabe, die ich mir vorstellen kann.
ÖSTERREICH: Was liegt, das pickt: Sie wollen also 5 Jahre im Burgenland bleiben?
Doskozil: Genau, wir wurden gewählt. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, mit dem wir verantwortungsvoll umgehen werden. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit meinem Team, das Beste für das Burgenland zu erreichen.
(gü, ws)
