Die geplante Gehaltserhöhung für die Angestellten der Wirtschaftskammer ist vorerst vom Tisch. Nach massiver Kritik an dem 4,2-Prozent-Plus zeigte sich WKO-Präsident Harald Mahrer reumütig – und kündigte Korrekturen an.
„Wir haben Fehler gemacht. Ich habe Fehler gemacht. Ich verstehe die Kritik“, sagte Mahrer im Gespräch mit der Presse. Man habe „unsauber kommuniziert“, räumte er ein. Schon zuvor sei klar gewesen, dass es beim Modell von 2,1 Prozent im Jahresdurchschnitt bleiben werde. „Es tut mir leid, weil wir damit zu einer Neiddebatte beigetragen haben, die wir im Land nicht brauchen.“
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Trotz des Rückziehers bleibt die Chefetage der Kammer gut versorgt. Die sogenannten Funktionsentschädigungen wurden im Sommer um mehr als 20 Prozent angehoben. Als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich stehen Mahrer damit monatlich bis zu 15.158,60 Euro brutto zu.
"Ja, das ist viel Geld"
Im Interview gab sich Mahrer ungewöhnlich transparent: Insgesamt bezieht er als Präsident der WKO, des Wirtschaftsbundes und des Generalrats der Nationalbank rund 28.500 Euro brutto im Monat, also 342.000 Euro im Jahr. „Ja, das ist viel Geld. Aber das ist auch sehr viel Verantwortung und persönliche Haftung“, so Mahrer.
Im Vergleich mit Spitzenbeamten liegt er damit über fast allen Staatsdienern – auch über Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), der auf rund 333.760 Euro brutto jährlich kommt. Nur Bundespräsident Alexander Van der Bellen verdient mit etwa 373.800 Euro noch mehr.