Euro-Krise

EU 
ringt um 
Gipfel

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Machtkampf um Euro-Rettung - Kanzler will, dass Banken zahlen.

Deutschland blockiert EU-Gipfel. Frankreich und Großbritannien wollen ihn weiter durchsetzen. Faymann will eine „klare Lösung“ für Euro.

Brüssel
Die Fronten innerhalb der EU verhärten sich zunehmend: Wie berichtet drängen Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy angesichts der Griechenland-Krise und der Ansteckungsgefahr für andere EU-Länder auf einen Sondergipfel der Euro-Regierungschefs.

Deutschlands CDU-Kanzlerin Angela Merkel verhinderte bereits ein vorgesehenes Treffen der EU-Kanzler am Freitag in Brüssel. Auch ein nun angepeilter Gipfel für Sonntag erscheint laut Insidern „unwahrscheinlich“. Vermutlich wird der Gipfel erst kommende Woche tagen.

Deutschland drängt darauf, dass erst klar sein müsse, dass sich private Banken an einem neuerlichen Hilfspaket für Griechenland beteiligen. Die Dramatik um Griechenland vergrößert sich freilich weiter. Dessen Finanzminister attackiert denn auch Merkel, da diese „Nicht-Entscheidung“ der maroden Wirtschaft weiter schade. Merkel ist allerdings nicht die einzige EU-Chefin, die bremst.

Auch SPÖ-Kanzler Werner Faymann möchte, dass sich die Banken beteiligen, bevor Kredite für Griechenland weiter aufgestockt werden. Zudem, so Insider, wolle der Kanzler auch keinen Gipfel, bevor es nicht „klare Lösungen“ gibt.

Großbritannien und Spanien unterstützen hingegen das Begehren der EU-Kommission auf einen raschen Gipfel. Druck macht auch der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die Regierungschefs. Christine Lagarde, die neue Chefin aus Frankreich, kritisierte, dass die „öffentliche Debatte über die Art der Hilfe“ für die angeschlagene Währung und Griechenland „nicht vertrauensbildend für die Märkte“ sei.

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