"Konstruktives Gespräch"

Faymann traf ukrainischen Premier

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Die wirtschaftliche Kooperation stand im Mittelpunkt des Treffens.

Der ukrainische Regierungschef Nikolai Asarow (Mykola Azarov) und Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) haben am Montag bei einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt die bilaterale und wirtschaftliche Zusammenarbeit erörtert und wie diese intensiviert werden könnte. Das Kanzleramt bezeichnete das Treffen auf als "konstruktives Gespräch". Laut russischen Agenturmeldungen argumentierte Asarow gegen die geplante russische South-Stream-Pipeline, an der sich auch Österreich beteiligen will.

EU, EURO 2012
Laut dem Kanzleramt wurden weiters die Beziehungen der Ukraine zur EU sowie Infrastrukturprojekte im Rahmen der EURO 2012, die planmäßig von der Ukraine und Polen ausgetragen wird, besprochen. Bilaterale Abkommen und konkrete Projekte seien aber nicht vereinbart worden.

South Stream:  Nachteile für die Ukraine

Asarow sagte am Montag in Wien, die geplante russische South-Stream-Pipeline bringe große Nachteile für die Ukraine. Die ukrainische Agentur UNIAN zitierte ihn demnach weiter mit den Worten, die Regierung in Kiew schlage Russland und der EU stattdessen vor, in die Modernisierung des ukrainischen Pipeline-Netzes zu investieren. "Wir wissen über Österreichs Verhandlungen mit der russischen Führung Bescheid. Wir würden die österreichische Seite trotzdem darum bitten, unsere Idee konstruktiv zu betrachten", so Asarow laut RIA.

Pipeline umgeht Ukraine
Die Pipeline South Stream soll Erdgas von Russland über das Schwarze Meer nach Bulgarien und von dort in zwei Leitungen bis nach Österreich und Italien bringen. Indem die Leitung rund 900 Kilometer durch das Schwarze Meer führt, wird die Ukraine umgangen. Anfang 2009 war ein russisch-ukrainischer Gasstreit eskaliert, der in Europa aufgrund eines Lieferstopps zu Engpässen führte.

Asarow war von Sonntag bis Montag auf einem Arbeitsbesuch in Wien. Anlass war die Teilnahme Asarows am 7. Vienna Economic Forum (8.-9. November).

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