HC Strache kontert auf "irre Vorwürfe":

Finanzkrimi? "Die wollen mich fertigmachen"

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Heinz-Christian Strache ist wieder im Kampfmodus, hält Reden und bastelt an seinem Comeback. Doch er hat schwere Probleme: Sieben Strafverfahren – und dazu noch gestreute Gerüchte um einen Finanzkrimi.

Wien. Beim Spaziergang bei bitterer Winterkälte bleibt der Ex-Vizekanzler stehen, schüttelt den Kopf und zündet sich eine Zigarette an: „Denen reicht noch ­immer nicht, was passiert ist. Die wollen mich weiter fertigmachen. Die wollen mein absolutes politisches Ende.“

Feinde. Wen er mit „die“ meint? Die Drahtzieher der ganzen Ibiza-Video-Aktion  und auch deren Helfer bei ­gewissen Medien sowie auch frühere Parteifreunde, deutet der Ex-FPÖ-Chef an. Strache ist bei seinen Aussagen vorsichtiger geworden: Die Anzahl der Gerichtstermine sei für ihn mittlerweile sehr belastend.

"Vorwurf, dass wir Geld ins Ausland brachten, ist absurd"

Neuer Krimi. Und im Schneetreiben erzählt der Ex-Vizekanzler dann, wie er unter Druck gesetzt wird: „Die wollen noch immer unbedingt verhindern, dass ich wieder fix in die Politik einsteige. Ein aktuelles Beispiel: Da bekommen meine Frau Philippa und ich ein SMS von einem Redakteur einer Tageszeitung, dass wir, binnen einer Stunde‘ eine Stellungnahme zu einer völlig absurden Story abgeben sollen – der behauptete tatsächlich, dass Philippa mit 500.000 Euro im Kofferraum in Konstanz am Bodensee von der Polizei gestoppt worden wäre. Wahnsinn! Wir waren noch nie dort. Das ist eine Sauerei.“

Justiz. Strache raucht die nächste Zigarette, schüttelt wieder den Kopf: „Was fällt denen noch alles ein?“ Und er kann auch nicht fassen, dass jetzt gegen ihn wegen der Geldannahme von Ex-Parteifreundin Barbara Kappel ermittelt wird: „Der einzige Zeuge Kappels ist tot. Und ich kenne den Geldgeber gar nicht, ich habe nie mit diesem Bulgaren gesprochen. Aber das passt ja alles gut ins Gesamtkonzept.“ Wie berichtet, soll die Ex-EU-Abgeordnete in einem Wiener Luxus­hotel drei Kuverts mit 55.000 Euro von einem bulgarischen Unternehmer angenommen haben.

Pläne für „Alpenfestung“? „Alles schon so verrückt“

Zorn. Strache rechnet damit, dass jetzt, wenn ein Comeback in wenigen Wochen bestätigt wird, weitere Vorwürfe gegen ihn veröffentlicht werden: „Das ist eine Riesenschweinerei: Dieser Schmarrn, dass ich eine ,Alpenfestung‘ geplant hätte, oder diese blöde Anfrage, ob wir mit 500.000 Euro im Kofferraum nach Konstanz fahren wollten  – da sieht doch jeder, wie verkrampft, wie verrückt das alles abläuft. Aber noch ärgerlicher ist, dass die Ibiza-Täter noch immer in Freiheit sind. Dieser Anwalt M., einer der Drahtzieher im Video-Krimi, hat ­sogar weiterhin seine Zulassung als Rechtsanwalt, obwohl er alles gestanden hat.“

Ziemlich fix: Kein Prozess vor Wien-Wahl

Was übrig bleibt. Trotz sieben (!) Ermittlungsverfahren der Justiz sind die Anwälte Straches optimistisch: Aus dem Ibiza-Video bleibe nichts für eine Anklage, bei der Spesen-Causa sei „eine Diversion möglich“, ein Prozesstermin bis Herbst sei unwahrscheinlich. Straches Juristen erwarten eine Einstellung aller Strafermittlungsverfahren.

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