Tschürtz: Zahl der aufgegriffenen Flüchtlinge im Burgenland dürfte 2019 deutlich ansteigen.
Eisenstadt. Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) sieht das Burgenland mit einer "neuen Flüchtlingswelle" konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2019 seien knapp 450 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Das seien genauso viele wie im gesamten Jahr 2018, betonte Tschürtz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Eisenstadt. "Damit wird sich die Zahl heuer wahrscheinlich verdoppeln", meinte er.
Vor allem die Balkanroute werde momentan wieder vermehrt genutzt. "Es gibt derzeit wieder eine enorme Bewegung auf der Balkanroute. Sie ist nicht geschlossen, sondern wird jetzt so richtig aktiv", betonte Tschürtz. Das Burgenland sei davon besonders betroffen, viele Flüchtlinge würden im Nordburgenland die Grenze passieren. Das habe auch finanzielle Auswirkungen für das Burgenland, assistierte FPÖ-Klubobmann Geza Molnar. 2016 habe man 28 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe aufgewendet, im Vorjahr seien es 13,3 Millionen gewesen - und damit immer noch doppelt so viel wie vor 2015.
Striktere Asylpolitik gefordert
Der Landeshauptmann-Stellvertreter fordert deshalb eine striktere Asylpolitik. "Es muss klar zum Ausdruck gebracht werden, dass alles für eine Rettung der Flüchtlinge im Mittelmeer getan wird und dann alle Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückgebracht werden", meinte Tschürtz. Sie zu retten und nach Europa zu bringen, sei "Schlepperei" und außerdem "eine Einladung", betonte Molnar. Beide seien gegen eine Anerkennung von Klimaflüchtlingen, man müsse vor Ort helfen. Auch die Wiedereinführung des Botschaftsasyls kann sich der Landeshauptmann-Stellvertreter vorstellen.