Am 8. März ist Weltfrauentag. Aktuelle Zahlen zeigen, dass bei Chancengleichheit auch in Österreich noch viel zu tun ist.
Wien. Österreichische Frauen sind besser gebildet als die Männer hierzulande – das zeigen die aktuellen Zahlen der Statistik Austria.
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Bildung: Konkret verfügten 2017 bei den Frauen 33,3 % über Abschluss einer mittleren oder höheren Schule. Bei den Männern waren es 27,3 %. Bei den Matura-Abschlüssen stand es 57,3 zu 42,7 % für die weiblichen Kandidatinnen. Mehr Lehrabschlüsse gab es mit 59,8 % hingegen bei den Männern. Auch der Anteil der Frauen mit dem Abschluss einer Hochschule lag mit 19,2 % ebenfalls über jenem der Männer mit 15,9 %.
Lohnschere: Doch wer denkt, dass der Anstieg bei den Uni-Abschlüssen – 2008 lag er bei Frauen noch bei 14 % – große Auswirkungen auf die Lohnschere hatte, der irrt: 2018 betrug der „Gender Pay Gap“ in Österreich 19,6 %. Das sind die aktuellsten Zahlen, bei der vorangegangenen Erhebung 2016 war sie mit 19,9 % nur leicht größer. 2008 verdienten Österreicherinnen nur etwa ein Viertel (25,1 %) ihrer männlichen Kollegen.
EU-Vergleich: Damit geht die Gehaltsschere hierzulande weiter auf als im EU-Durchschnitt, wo sie 15,7 % beträgt. Nur in Großbritannien, Tschechien, Deutschland und Estland sah es innerhalb der EU in puncto fairer Lohn 2018 noch düsterer aus (s. Grafik).
Teilzeit: Der große Unterschied lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass Frauen häufiger in schlecht bezahlten Branchen tätig sind. Und: Fast jede zweite Frau arbeitet Teilzeit (47,5 %), bei Männern nur jeder Neunte (11,2 %).
Kinder: Betreuungspflichten für zumindest ein Kind unter 15 Jahren verursachen deutlich niedrigere Erwerbstätigkeit von Frauen. 2018 nahmen 92,6 % der Väter und 67,6 % der Mütter am Arbeitsmarkt teil. Bei 44,4 % der Paare mit Kindern unter 15 arbeitet der Mann Vollzeit und die Frau Teilzeit. Nur bei jedem siebenten Paar (14,9 %) waren beide Partner vollzeiterwerbstätig.
Frauen leben im Schnitt um 4,7 Jahre länger als Männer
Übrigens: In Österreich leben 4,49 Mio. Frauen und 4,32 Mio. Männer. Der Frauenanteil an der Gesamtbevölkerung ist mit 50,8 % also etwas höher. Ein Grund dafür ist die Lebenserwartung: Frauen leben hierzulande im Durchschnitt um 4,7 Jahre länger.