'Bablers Endzeit'

Gerald Grosz: Mail an Marco Pogo

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Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz schreibt mit gewohnt spitzer Zunge.      

Lieber Marco Pogo!

Welch Jubel, welch Freud, Bablers Endzeit. Du kandidierst also nun für das Parlament.

Ich war begeistert angesichts dieser Idee. Auch wenn die sonst um Skurrilität niemals verlegenen und verhaltensauffälligen Roten und GrünInnen die Nase rümpfen und Dir ein Satireprojekt unterstellen, entgegne ich: Der gesamte Zirkus Roncalli am Wiener Ring ist mittlerweile ein Satireprojekt. Man schaue sich doch die Regierung an, dann Herrn Babler.

Und wenn ein Team Stronach einst zum Nationalrat gehörte, können auch ein paar politische Leergebinde Bier auf den stolzen Sesseln des Parlaments Platz nehmen. Was ich aber tatsächlich spannend finde, ist die Tatsache, dass Österreichs Politestablishment mittlerweile so kaputt ist, dass man Dir allein aus der Kandidaturankündigung heraus den Einzug in den Nationalrat locker prophezeit.

Das ist jetzt keine Beleidung für Dich, sondern für all die anderen. Und vielleicht wird aus Deiner Bewegung ein ähnliches Projekt wie Cinque Stelle von Beppe Grillo. Ich würd es Dir wünschen, und mir auch. Denn Deine Kandidatur ist der Garant dafür, dass die blutleere Sozialdemokratie des Schmalspur-Karl-Marx aus Traiskirchen sich den Kanzleranspruch ins schüttere Haar des Genossen Vorsitzenden schmieren kann.

Und Deine Kandidatur ist der Garant, dass die elenden GrünInnen mit Sigi „Stinkefinger“ Maurer und Werner Kogler am Wahlabend wie der begossene Pudel dreinschauen. Wählen werde ich Dich nicht, aber unterstützen werde ich Dich. Mental zumindest. Denn kleine Geschenke erhalten die Freundschaft auch unter ehemaligen Präsidentschaftskandidaten-Kollegen.

  

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