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Grosz gesagt: Der kritische Blick

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Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz kommentiert für Sie die Polit-Woche in seiner bekannt charmanten Art.   

Liebe User und Seher von oe24

Willkommen bei GROSZ GESAGT, dem überaus kritischen Blick auf die aktuellen Geschehnisse unserer Zeit! Kritisch, direkt, unabhängig – und scharf wie Messer! Versprochen.

Das Heilige Land Tirol war diese Woche Zentrum eines politvirologischen Erdbebens, dessen erste Auswirkungen selbst bis ins ferne Wien zu spüren sind. Nein, nicht der Patscherkofel ist in sich zusammengebrochen, sondern das komplette Corona-Krisenmanagement dieses ohnedies seit Ischgl international nicht gut beleumundeten Bundeslandes. Die im Auftrag der schwarz/grünen Landesregierung durchgeführten Corona-Tests seien größtenteils mangelhaft, 50 Prozent der Ergebnisse eines auf PCR-Tests spezialisierten „Labors“ falsch gewesen. Die sogenannte Tirol-Mutante, neben dem Briten-Virus, der Brasilien-Version, der Indien-Mutation eine der weltweiten vier apokalyptischen Reiter des frühen Virentodes, sei auf das mutmaßlich betrügerische Vorgehen eines Wiener Labors zurückzuführen, das am Ausschreibegesetz vorbei einen millionenschweren Auftrag vom Land erhalten haben dürfte. Für alle gilt wie immer die Unschuldsvermutung.

Selten aber doch bin ich sprachlos. 50 Prozent der Tests dieses Labors in diesem Land falsch, bis zu 50 Prozent der Menschen ungerechtfertigt in Quarantäne gewesen? Der von Wien, von Bundeskanzler Kurz und dem mittlerweile pensionierten Gesundheitsminister Rudi Ratlos Angstschober verhängte Ausnahmezustand, die wochenlange Zwangsquarantäne über das Wuhan Europas, also Tirol, auf Basis falscher Daten erfolgt? Und die Grenzsperre Deutschlands gegenüber Österreich reine Willkür gewesen? Der zuständige Gesundheitslandesrat Bernhard „bischt a Tiroler, bischt a Mensch“ Tilg ist bereits zurückgetreten, der verhaltensauffällige Landeshauptmann Günther Platter hingegen will im Amt bleiben. Angesichts der Dimension dieses Skandals wird Ersterer wohl nicht das letzte politische Opfer zwischen Innsbruck und Wien sein, das von den wutentbrannten Nachfahren Andreas Hofers mit gezückten Bajonetten aus dem Amt verjagt wird. In Wien hingegen kochte diese Woche wieder der leidenschaftlich geführte Chat-Verkehr des in Sachen Sprachnachrichten nahezu hyperaktiven und zuletzt gefallenen Verstaatlichtenmanagers, des ÖBAG-Chefs und Kanzler-Vertrauten Thomas „Bussi, Bussi, Bussi“ Schmid auf. Einen neuen Einblick in das Getriebe des türkisen Maschinenraums gaben Nachrichten, die darauf schließen lassen, dass es die Sekretäre unserer Damen und Herren Minister nicht nur türkis sondern recht bunt treiben. Alkoholgeschwängerte Partys in szenebekannten Wiener Innenstadtlokalen auf Kosten der ministeriumsinternen EU-Budgets, wobei andere Gäste mit Gläsern beschossen wurden und über des Kanzlers Fanboys Lokalverbote verhängt werden, was das Bild der lustigen Buben, nicht von Windsor, sondern von Kurz, nicht besser macht. Apropos besser wird’s hoffentlich für unsere Betriebe am 19. Mai. Lokale können nach sieben Monaten endlich wieder ihre Balken hochfahren, ebenso Fitnessstudios, der gesamte Kunst- und Kulturbereich sowie der Sport. Die Auflagen hierfür sind hingegen zum aus der Haut fahren. Für einen Lokalbesuch ist in Zukunft ein eigenes wissenschaftliches Studium der Verordnungstexte unseres geschätzten Neo-Gesundheitsministers Mücke Mückstein notwendig. Also man benötigt einmal einen gültigen Impfpass, möglicherweise eine noch zu entwickelnde datenschutzkonforme Handy-App, bis dahin eventuell die gute alte E-Card, einen gültigen Reisepass zur Legitimation der Identität des Impfpasses, der E-Card oder der Handy-App, die ebenso notwendige wenngleich auch verfassungs- wie datenschutzwidrige Gästeregistrierung, einen zwei Meter Abstand zum Nachbarn im Lokal, also einen ausgewachsenen Elefantenbullen und, und, eine FFP2-Maske. Richtig!

Selbst einen Waffenpass oder einen Führerschein bekommt man im Irrenhaus Österreich leichter, als in Zukunft ein Wiener Schnitzel, ein Coca Cola oder einen Kaffee. Eine einzigartige Leistung unserer intellektuellen Attrappen in den hohlen Tintenburgen zu Wien. Wien war dieser Tage Schauplatz eines grausamen Mordes an einer 35-jährigen Frau. Der 9. Frauenmord erschüttert Österreich, im Jahr werden hierzulande bis zu 30 Frauen Opfer eines grausamen Mordanschlages. Das Perpetuum Mobile der Empörung in solchen Fällen kurz dargestellt. 1. Tag: Schock macht sich breit, die Titelseiten sind voll! 2. Tag: Empörung quer durch alle politischen Lager, Beileidsbekundungen an die Angehörigen der Opfer werden via Medien übermittelt. 3. Tag: Demonstranten gehen in kleiner Anzahl auf die Straße und halten eine Mahnwache ab. 4. Tag: Ein Krisengipfel wird einberufen, die finanziellen Mittel für potentielle Opfer gering aufgestockt 5. Tag: Das Kapitel ist abgeschlossen, die Politik geht zur Tagesordnung über. 6. Tag: Als hätten wir mit den milieubedingten Gewalttätern nicht genügend Probleme in unserem Land, kommen wieder Menschen nach Österreich, die ihre frauenfeindlichen und patriarchalen Strukturen im Rucksack mitbringen und das Rad der Gleichberechtigung ins Mittelalter zurückdrehen wollen. Am Rad drehte gestern auch die Bundesregierung. 42 Millionen Impfdosen um 800 Millionen Euro sollen bestellt werden. 42 Millionen Mückenstiche. Angesichts der Tatsache, dass im Land 8,8 Menschen leben, sich gerade einmal 4 Millionen am Ende impfen lassen werden, die Impfdosen keine zehn Jahre halten und man für die Auffrischungsimpfung gerade einmal eine Dosis braucht, stellt sich die Frage, ob Kurz und Mückstein in Zukunft auch unsere heimischen Ameisen impfen wollen?

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Bis dahin wünsche ich Ihnen wie immer alles Gute und bleiben Sie mir treu, wenn es nächste Woche wieder heißt: Grosz gesagt!

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