Die Wiener Grünen fordern, in Wien auf den Modellversuch zur "Neuen Mittelschule" zu verzichten.
Da nicht anzunehmen sei, dass sich daran eine AHS beteilige, sei die Umsetzung in Wien nur ein "Etikettenschwindel", zeigten sich Klubchefin Maria Vassilakou und Bildungssprecherin Susanne Jerusalem überzeugt. Auch das neue Schuleinschreibe-Modell samt Vorschulklassen erntete heftige Kritik.
"Es gibt keinen Handlungsbedarf"
"In Wien sind die
Hauptschulen bereits umgewandelt, nämlich in Kooperative Mittelschulen, da
gibt es keinen Handlungsbedarf", betonte Jerusalem. Ein neuer, zusätzlicher
Schultyp sei nicht notwendig: "Wien braucht so was nicht." Lediglich wenn es
gelingen sollte, AHS-Standorte zu einer Beteiligung zu überreden, würden die
Grünen zustimmen. Allerdings, so kritisierte Jerusalem, habe sich die SPÖ
nicht bemüht, dort Überzeugungsarbeit zu leisten.
Modellversuch soll 2009 starten
In der Bundeshauptstadt gibt es
noch keine Entscheidung darüber, wie der Modellversuch aussehen wird. Es
werde noch versucht, die ÖVP ins Boot zu holen, hatte es zuletzt bei der
SP-Klubtagung in Rust geheißen. Ursprünglich war das Konzept für Herbst
vergangenen Jahres angekündigt worden. Der Start des Modellversuchs soll
laut Vizebürgermeisterin Grete Laska (S) jedenfalls 2009 erfolgen.
Vorschuljahr-Modell unter Kritik
Laut Klubchefin Vassilakou ist
es offensichtlich, dass Laska sowie Stadtschulratspräsidentin Susanne
Brandsteidl "schwerst überfordert" sind. Neben dem "Desaster" bei der
Gesamt- bzw. Mittelschule sei dafür auch das jüngst präsentierte
Vorschuljahr-Modell ein Beweis. In der Vorschule würden die sozial
Schwächsten in "Ghettoklassen" landen - und das, obwohl Brandsteidl noch
2006 erbost zurückgewiesen habe, dass solche geplant seien.