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Nach Krisengespräch

Häupl: „Ich bleibe bis zur Wahl“

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Wiens Bürgermeister Häupl machte Gegnern klar: „Ich bleibe bis zur Nationalratswahl.“

Zweieinviertel Stunden Gespräch am Mittwoch im Büro von Vizebürgermeister Michael Ludwig – und die Sache war klar. Häupl: „Ich bleibe bis zur Nationalratswahl – eine Ämtertrennung (von Bürgermeister und SP-Chef) kommt nicht infrage.“

Genau eine solche hatten die 20 roten „Rebellen“ aus rund 10 Bezirken von Häupl vor dem Parteitag am 29. April gefordert: Ludwig als Kandidat der Flächenbezirke soll SP-Chef werden; Häupl darf Bürgermeister bleiben.

Doch der sagte jetzt „Njet“ und begründete das so: Er werde noch die Nationalratswahl schlagen – am besten schon im kommenden Herbst.

Abgang bald?
Genau diese letzte Ansage – Häupl stellte ausdrücklich einen Abgang nach der Nationalratswahl in Aussicht – hat die Gruppe um Ludwig besänftigt. Vom angekündigten „Streichkonzert“ für Häupl beim Parteitag war nach dem Gespräch dann keine Rede mehr.

Der Hietzinger SP-Chef Gerhard Schmid zu ÖSTERREICH: „Wir sind alle interessiert an einem guten Parteitag, von dieser Gruppe wird in keinster Weise irgendein Aktionismus zu erwarten sein.“

Häupl habe SPÖ-Chef Kern versprochen, für ihn bei der Nationalratswahl zu kämpfen. „Danach stehen alle Dinge zur Disposition.“

Alter Fuchs soll Ludwig 
ausdrücklich gelobt haben

Häupl habe zudem „seine Wertschätzung für Michael Ludwig“ zum Ausdruck gebracht, so Schmid. Auch die Döblinger SPÖ-Chefin Barbara Novak zeigte sich konziliant: „Er hat uns versprochen, dass Michael Ludwig als potenzieller Nachfolger gestärkt wird.“

Ist der Konflikt entschärft? Eher nicht. Einerseits sagen beide Seiten, dass die Gespräche weitergehen. Auf der anderen Seite haben auch die „Rebellen“ am Parteitag Angst vor einer Streichorgie, die ihren Kandidaten Ludwig beschädigen würde. (gü, kan)

Häupl: »Ämtertrennung kommt nicht infrage«

  • Häupl zum „Angebot“ der Rebellen: „Eine Ämtertrennung kommt für mich nicht infrage.“
  • Weshalb, erklärt Häupl so: „Es ist erklärtes Ziel der Wiener Sozialdemokratie, bei der kommenden Nationalratwahl ihren Beitrag zu leisten. Das geht nur mit einer geeinten Partei. Und mit einer Trennung von Parteivorsitz und Bürgermeisteramt wäre das nicht möglich. Ich bin hier dem Bundesparteivorsitzenden (Christian Kern, Anm.) im Wort. Er hat mich darum gebeten – ich habe mich da nicht aufgedrängt.“
  • Für den Zeitpunkt nach der Wahl schließt Häupl nichts aus, auch einen raschen Abgang als Bürgermeister und Parteichef nicht: „Danach kann man mit mir über alles reden. Wenn ich alles sage, meine ich auch alles.“

Häupl rüstet sich für Wahl im Herbst ’17

Wiens SP-Bürgermeister Michael Häupl bereite sich auf vorgezogene Nationalratswahlen im Herbst 2017 vor, berichten Vertraute. Ein schneller Wahltermin – er will laut Eigenangabe der SPÖ die „Wahl retten“, ist ganz in seinem Sinn. Danach will er Rot-Blau im Bund verhindern. Bei VP-FP noch länger im Amt bleiben.

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