Zweite Plakatwelle

Rosenkranz: "Wir holen unsere Freiheit zurück"

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Die Freiheitlichen attackieren Amtsinhaber Van der Bellen. Dieser habe sich  "in die Reihe der Folterknechte" eingegliedert  

Die FPÖ hat am Mittwoch die zweite Plakatwelle für ihren Bundespräsidentschaftskandidaten Walter Rosenkranz präsentiert. "Wir holen unsere Freiheit zurück" und "Handeln im Auftrag des Volkes - Statt der Eliten & Mächtigen", so die Botschaften des blauen Kandidaten. Garniert wurde die Präsentation mit scharfen Attacken auf Amtsinhaber Alexander Van der Bellen, der sich bei der Corona-Politik "in die Reihen der Folterknechte" eingegliedert habe, wie FP-Chef Herbert Kickl sagte.

 Der FPÖ-Obmann erklärte bei der Plakat-Vorstellung im FPÖ-Medienraum, er sei überzeugt davon, dass "ein Bundespräsident Walter Rosenkranz ein regelrechter Befreiungsschlag" wäre. Denn mit ihm an der Staatsspitze würde es nicht mehr passieren, dass die Bevölkerung "von vielen Maßnahmen regelrecht überrollt wird", wie er mit Blick auf die Corona-Politik sagte.

Scharfe Attacken gegen VdB

Van der Bellen sei bei den einschränkenden Pandemie-Maßnahmen "überall dabei gewesen": "Der hat das nicht verhindert, sondern der hat sich selber eingegliedert in die Reihe der Folterknechte, die die eigene Bevölkerung in die Nadel treiben wollten und die die Bevölkerung gespalten haben." Die Bevölkerung habe nicht vergessen, "dass man als Gesunder eingesperrt worden ist unter der Duldung des Herrn Van der Bellen, aber jeder Asylwerber in diesem Land frei herumrennen darf."

Rosenkranz wäre ein Präsident, "der im Auftrag des Volkes handelt - der würde so etwas verhindern und erst recht nicht mitmachen bei einer so fehlgeleiteten Politik", so Kickl.

Auch der blaue Präsidentschaftskandidat selbst geißelte die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie: Die persönliche Freiheit, Meinungs- und Versammlungsfreiheit seien "in Zeiten von Diktaturen", aber auch "in den letzten zweieinhalb Jahren mit Füßen getreten" worden, sagte Rosenkranz.

"Wir sind doch neutral"

Aber nicht nur bei Corona kritisierten die beiden FPÖ-Politiker den Amtsinhaber: "Die Leute fragen sich, warum uns die Regierung und der Bundespräsident in einen Wirtschaftskrieg (mit Russland, Anm.) hineinziehen. Wir sind doch neutral - das heißt ja nicht, dass wir den armen Opfern nicht helfen", so Kickl, der wie bei Corona auch bei diesem Thema ein Gefühl der "Fremdbestimmung" ausmachte.

Bezug nahm Kickl bei diesem Thema auch auf den Van der Bellen-Slogan "Mit Österreich spielt man nicht": "Und dann spielt er russisches Roulette. Mit der Regierung, mit der Bevölkerung. Die halten sich den Revolver nicht an den eigenen Kopf. Sondern die halten den der Bevölkerung an den Kopf. Den Familien, den Pensionisten, den Unternehmern, der Industrie. Und jede Kammer dieses Revolvers ist geladen. Und dann sagt man, man spielt mit Österreich nicht."

"Es braucht einen Befreiungsschlag - und dieser muss vom Amte des Bundespräsidenten ausgehen", begründete Kickl, warum er Rosenkranz in diesem Amt sehen will." Dieser sei der einzige Kandidat, der "regelrecht eintaucht in die Bevölkerung" und mit dieser auf "Tuchfühlung" gehe. Van der Bellen hingegen sei ein "Theoretiker" und "realitätsfremd". "Er flieht vor der Bevölkerung", so Kickl, "den gibt's im echten Leben ja gar nicht mehr".

Auch Rosenkranz bemängelte eine angeblich fehlende Volksnähe des Amtsinhabers: Er habe den Eindruck, dass Van der Bellen nur zu Menschen spreche, "die kein Problem haben, ihre Stromrechnung zu bezahlen oder den erhöhten Milch- oder Brotpreis zu schlucken". "Diesen Eindruck habe ich, weil sonst könnte Van der Bellen nicht so locker sagen, wir müssen in der Ukraine unsere europäischen Werte verteidigen."

   Ein klares Bekenntnis gab Rosenkranz zur Österreichischen Neutralität ab: "Die Neutralität ist nicht nur in Stein, sondern auch in Waldviertler Granit eingemeißelt". Österreich habe in der Vergangenheit - "auch selbst verschuldet" - "genug Blutzoll auf den unterschiedlichsten Schlachtfeldern bezahlen müssen. Ich will das nicht mehr haben", so Rosenkranz. "Ich möchte keinen einzigen Gedenkstein mehr in der Zukunft haben, wo ein österreichischer Soldat, ein österreichischer Bürger als Opfer eines Krieges draufsteht."

   Weniger Attacken, sondern das Angebot einer Zusammenarbeit gab es für andere Hofburg-Kandidaten: Sollte er in die Hofburg einziehen, dann werde er sich die Meinung der Mitbewerber regelmäßig anhören, sagte Rosenkranz. Explizit nannte er etwa MFG-Kandidat Michael Brunner, mit dem er bei der Corona-Politik auf einer Linie sei - hier könne er sich durchaus beratende Funktionen vorstellen, gab er zu verstehen.
 

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