Der Bundespräsident ging am Freitag in einen eher komplizierten Wahlkampf.
Wien. Die anderen kamen mit dem Leiterwagerl, Alexander VAN der Bellen musste – nomen est omen – immerhin einen VAN nehmen, um seine Unterstützungserklärungen zu transportieren. 24.600 sind es geworden, ein Pflichtsieg für den Favoriten bei der Hofburgwahl am 9. Oktober – aber eben nicht mehr. Walter Rosenkranz von der FPÖ brachte 18.500 auf die Waage.
Defensive. Die große Zahl von Kandidaten macht VdB schon jetzt Probleme: In der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage rutscht der Amtsinhaber zuletzt auf 50 % ab, eine Stichwahl droht. Der 78-Jährige muss einen fehlerlosen Wahlkampf hinlegen – ÖSTERREICH recherchierte, wie der ausschaut:
■ Keine TV-Duelle. Eine Auseinandersetzung vor TV-Kameras scheut der Präsident wie der Teufel das Weihwasser – aller Kritik zum Trotz. VdB verweist auf die Würde des Amtes; in seinem Team hat man eher Angst, moderate Wählerinnen und Wähler durch eine Schlammschlacht zu vertreiben.
■ Sein Wahlkampfauftakt findet am kommenden Freitag in Wien statt – dann tourt er durch die Länder. Großveranstaltungen sind (Corona) allerdings nicht geplant.
■ Auch Plakate wird es kommende Woche geben, sie sollen staatstragend und heimatverbunden werden.
■ Wähler-Spagat. VdB hat eine überwältigende Mehrheit bei älteren Wählern – neben Grünen sind es vor allem SPÖ- und ÖVP-Sympathisanten. Um sicher im ersten Wahlgang zu siegen, braucht der Präsident aber auch Junge aus Stadt und Land. Auf sie wird sich der Wahlkampf also konzentrieren, Botschaft: VdB ist der einzige Kandidat, der gezeigt hat, dass er den Präsidenten-Job kann.
■ TikTok. Apropos Junge. Mit lustigen Videos versucht das VdB-Team zudem, bei Jungen zu punkten – und tatsächlich hat VdB enormen Reichweiten. Jetzt müssen die Jungen ihn aber auch noch wählen.