Der Hofburgwahlkampf könnte für die FPÖ zu einem regelrechten Desaster werden - darauf deutet eine aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage hin.
50 Tage sind es bis zur Bundespräsidentenwahl – und an der Spitze ist laut Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft (1.000 Befragte vom 16. bis 17. August 2022, Schwankungsbreite ±3,16%) alles klar. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen käme derzeit auf 58 %. Das ist zwar ein Punkt weniger als vor einer Woche – doch bringt VdB diesen Vorsprung auch nur einigermaßen ins Ziel, ist er am 9. Oktober im 1. Wahlgang gewählt.
Wallentin schlägt ein
Politisch spannender ist, was sich rechts der Mitte abspielt. Hier hat die FPÖ ja mit Walter Rosenkranz einen Kandidaten, der bürgerliche Wähler ansprechen soll. Das schien zuletzt aufzugehen – war der Volksanwalt vor einer Woche mit 18 % trotz FPÖ-interner Querelen nicht so schlecht gelegen. Doch nun hat der Anwalt und EU-Kritiker Tassilo Wallentin seine Kandidatur angesagt. Das bedeutet für Rosenkranz: Absturz.
Aktuell hat der FPÖler nur noch 11 %, Wallentin käme auf Anhieb auf 9 % und Platz 3. Jetzt kann die FPÖ nur noch hoffen, dass Wallentin die 6.000 Unterschriften für seine Kandidatur nicht schafft, ansonsten droht ein blaues Wahldesaster für Parteichef Herbert Kickl. Denn auch Gerald Grosz kommt auf 7 %.
Doch auch für VdB könnte es noch spannend werden. Aktuell kommt der (linke) Bierparteichef Marco Pogo auf 9 % – kann er noch zulegen, droht VdB vielleicht doch noch die Stichwahl.