U-Ausschuss

Hypo: Ex-Chef Kulterer mit Mitleids- Masche

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Der in Haft sitzende ehemalige Hypo-Chef verteidigte sich.

In der letzten Sitzung des Hypo-U-Ausschusses vor der Sommerpause war ein sehr prominenter Zeuge zu Gast – der Ex-Bank-Chef Wolfgang Kulterer.

Der wegen Untreue bereits sitzende Banker war geladen worden, um Auskunft über seine Zeit an der Spitze der Bank und während des Verkaufs an die Bayern zu geben. Die Abgeordneten bekamen aber vor allem eine Mitleidsshow Kulterers präsentiert. In seinem Eingangsstatement erklärte er, dass er sich als „Sündenbock“ fühle, der den Kopf für alle hinhalten müsse, „auch für Haider“. Ihm sei jedenfalls „nichts als das nackte Leben geblieben“. Angetan könne ihm nichts mehr werden.

Kulterer verteidigt seine Arbeit. Selbstkritik zeigte Kulterer nur wenig. Strafrechtlich habe er sich – obwohl mehrmals rechtskräftig verurteilt – nichts vorzuwerfen: „Verfehlungen ja, Fehlleistungen ja, aber kein kriminelles Handeln.“

Im Gegenteil – der Grund des Platzens des Hypo-Skandals war 2006 das Verhalten der Finanzmarktaufsicht FMA, behauptete er. Als damals die 330 Millionen Euro an Swap-Verlusten bekannt wurden, veröffentlichte die FMA diese sofort: „Man wollte den Hypo-Skandal, zumindest billigte man ihn“, so Kulterer.

Auch ein „Selbstbedienungsladen“ für Haiders Politik will er nie gewesen sein – auch wenn man für Projekte wie die gefloppte Seebühne Klagenfurt zahlte.

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