Die Korruptionsstaatsanwaltschaft WKSta nimmt sich die Parteivereine vor.
Konkret geht es laut Addendum um 13 Vereine, in deren Umfeld ermittelt wird – sechs sind FPÖ-nahe. Fünf gehören zum ÖVP-Umfeld, zwei weitere stehen der SPÖ nahe.
■ Hauptbeschuldigte: Wegen Untreue ermittelt wird gegen die Ex-FPÖ-Größen HC Strache und Johann Gudenus sowie gegen FPÖ-Kassier Markus Tschank, der in mehrere Vereine involviert war und dessen Immunität gerade aufgehoben wurde. Das bestätigte die WKSta. Tschank bestritt indes, dass es illegale Spenden an die FPÖ gegeben hat. Allerdings sollen bei den sechs Vereinen insgesamt 600.000 Euro an Spenden eingegangen sein.
■ Weiters im Visier: ÖSTERREICH erfuhr aber von drei weiteren FP-nahen Personen, gegen die ermittelt bzw. ein Anfangsverdacht untersucht wird: FP-ORF-Stiftungsrat Markus Braun, Anwalt Peter Skolek und Ex-RFJ-NÖ-Chef Alexander Landbauer (Bruder des FPÖ-NÖ-Chefs Udo Landbauer) waren Obmänner bzw. Kassiere in den Vereinen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Anfragen von ÖSTERREICH blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
■ Auch ÖVP im Visier: Ansonsten wird generell gegen „unbekannt“ ermittelt – im Fall der ÖVP geht es u. a. um den Verein ProPatria (hier war der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel Kassier) und um den Vorzugsstimmenverein für EU-Mandatar Lukas Mandl. Der erklärte, er freue sich, „weil jetzt alle Vorwürfe aufgeklärt werden können“.
■ Donauinsel: Im Fall der SPÖ ist u. a. der Verein im Visier, der das Donauinselfest veranstaltet. In der Wiener SPÖ reagiert man mit Kopfschütteln – denn der Verein sei gerade vom Rechnungshof geprüft worden. (gü)