Bürgermeisterkandidat noch offen, Parteigründer schließt Kandidatur aus.
Die Liste Fritz wagt den Sprung auf das Polit-Parkett der Landeshauptstadt und tritt bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl am 22. April an. Als "Maximalziel" wurde bei einer Pressekonferenz am Mittwoch das Erreichen von acht Prozent bzw. drei Mandaten und der damit einhergehende Klubstatus im Gemeinderat formuliert.
Und anders als auf Landesebene, wo die Beteiligung an einer Koalition im Vorfeld der Landtagswahl ausgeschlossen worden war, machte die Liste Fritz klar, an einer Regierungsbeteiligung in Innsbruck mehr als interessiert zu sein. "Wir sind bereit, mitzuregieren", erklärte Landtags-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Denn im Gegensatz zum Land gebe es in der Landeshauptstadt "keine übermächtige Partei" - und so könne man womöglich das Zünglein an der Waage sein. Einen möglichen Koalitionspartner von vornherein ausschließen, wollten weder Haselwanter-Schneider noch der Listenzweite bei der Landtagswahl, Markus Sint. Die beiden werden die Liste Fritz künftig im Landtag vertreten. Theoretisch käme also auch die FPÖ als Partner in einer Stadtregierung infrage.
Mayer Listenerster
Listenerster bei der Gemeinderatswahl wird der frühere Bürgerinitiativen-Proponent Thomas Mayer, der bereits bei der Landtagswahl kandidierte. Ob Mayer auch Bürgermeisterkandidat wird, ließ man jedoch vorerst offen. Eine kolportierte Überraschung wird es jedenfalls nicht geben: Parteigründer- und Obmann Fritz Dinkhauser steigt nicht als Bürgermeisterkandidat in den Ring. "Das schließe ich definitiv aus", sagte Dinkhauser der APA.
Mitausschlaggebend für das Antreten war das Landtagswahlergebnis der Liste in Innsbruck: 7,89 Prozent konnte man auf sich vereinen - deutlich mehr als die 5,46 Prozent, die man landesweit erreichte. "Das war das Signal, dass die Wähler einen frischen Wind in Innsbruck wollen", zeigte sich Haselwanter-Schneider überzeugt. Nach internen Beratungen sei man zu dem Schluss gekommen, zu kandidieren und nicht eine weitere Innsbrucker Gemeinderatswahl "verstreichen" zu lassen. Im Jahr 2012 war die Liste Fritz in der Landeshauptstadt nicht angetreten. Es gehe nun auch darum, sich "breiter aufzustellen" und auch in den Gemeinden, und dabei natürlich besonders in Innsbruck, verankert zu sein, so die Klubobfrau.
Konstruktion aufbrechen
Zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf den Stadtchef-Posten - Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck), Georg Willi (Grüne) und Rudi Federspiel (FPÖ) - halte man Äquidistanz, wurde betont. Haselwanter-Schneider attestierte Oppitz-Plörer zwar "einiges angegangen" zu sein, aber Listenerster Mayer sah auch "sehr viel Verbesserungspotenzial". Vor allem, was die Themen leistbares Wohnen, Verkehr und Bürgerbeteiligung anlangt.
Ein Dorn im Auge ist der Liste Fritz jedenfalls die Vierer-Koalition aus FI, Grüne, SPÖ und ÖVP in der Stadt. Diese Konstruktion wolle man aufbrechen und wieder für Demokratie-belebende Verhältnisse mit einer starken Stadtregierung auf der einen und einer ebenso wirkungsvollen Opposition auf der anderen Seite sorgen.