Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.
Gefühlt befinden wir uns ohnehin schon seit Monaten im Dauer-Wahlkampf, so richtig wird’s aber im März losgehen und dann bis zum wichtigsten Wahltag am 29. September auch nicht mehr aufhören. Wir müssen uns auf eine Zeit „fokussierter Unintelligenz“ einstimmen, um Michael Häupl zu zitieren. Dazu kommt aber diesmal auch, dass wir uns in einem stark radikalisierten Umfeld befinden und das bedeutet, dass die Parteien noch härter formulieren werden, um ihre Botschaften durchzubringen. Wir erleben das bereits jetzt, wenn etwa die ÖVP plötzlich das Arbeitslosengeld auf 50 Prozent vom Letztbezug absenken will. Hier wird eine Neiddebatte am Rücken der Ärmsten entfacht, während bei den Superreichen und ihren Konzernen die Hände schützend ausgebreitet werden. Wir erleben es auch bei den NEOS, bei denen manche sogar offen den Abtreibungsgegner Javier Milei in Argentinien feiern und den Staat am liebsten kaputt machen wollen. Und wir erleben es natürlich bei der FPÖ, von der wir leider noch vieles an Untergriffen und Entgleisungen zu erwarten haben. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert – nach dem Motto scheinen Herbert Kickl & Co jetzt zu arbeiten.
Dieser Wahlkampf wird wohl der schmutzigste aller Zeiten.