Das ergibt eine Umfrage. Interessantes Ergebnis: die Österreicher finden, dass die EU zur stärkeren Bindung nichts oder nur wenig beiträgt.
Ungeachtet der großen EU-Skepsis der Österreicher will jeder Zweite ein stärkeres Zusammenwachsen Europas. Das zeigt eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes "market". Aus der Studie geht hervor, dass sich bei den Österreichern in den vergangenen Jahren kein Gefühl des Zusammenrückens eingestellt hat. Außerdem finden die Befragten, dass die EU auch nichts dazu beiträgt.
43 Prozent der Befragten spüren ein Zusammenwachsen der Völker Europas, 47 Prozent sind der gegenteiligen Meinung. Bei einer Stimmenthaltung von zehn Prozent ist das den Meinungsforschern zufolge eine "Pattstellung".
Hälfte für mehr Bindung
Für ein Zusammenwachsen der
Völker und Nationen sind 48 Prozent. 28 Prozent meinen, es könne so bleiben,
wie es ist. Für 16 Prozent ist eine engere Bindung nicht wünschenswert.
Sieben Prozent machten keine Angaben. Bei beiden Fragen äußerten sich höher
Gebildete überdurchschnittlich positiv zum Zusammenwachsen.
Katastrophen verbinden
Als völkerverbindend sehen 92 Prozent
länderübergreifende Hilfsprojekte bei Katastrophen an. Zusammenschweißen
könnten aber auch der Schüleraustausch, grenzüberschreitende
Wander- und Fahrradwege, gemeinsame Veranstaltungen wie die
Fußballeuropameisterschaft, Reisen und das Ausleihen von Kunstobjekten an
Museen. Auch eine gemeinsame Terror- und Kriminalitätsbekämpfung bedeutet
für die Österreicher ein Zusammenrücken.
EU tut nichts dafür
Die EU als Motor für ein vereintes
Europa kommt schlecht weg. Auf der Liste von über 20 Maßnahmen rangieren
Begriffe wie "EU-Verfassung", "EU-Parlament" und "EU-Kommission" an letzter
Stelle. 60 Prozent der Befragten sehen dadurch kaum ein Zusammenwachsen.