Nach US-Unis

Jetzt gibt es auch Palästina-Protestcamps in Wien

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Seit Wochen gibt es pro-palästinensische Proteste an den Hochschulen in den USA – jetzt haben sich auch in Wien Aktivisten für ein Protestcamp versammelt.

Wien. Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität mit den Palästinensern waren in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten hochgekocht. An der Columbia-Universität etwa rückte nach der Besetzung eines Hochschulgebäudes schließlich ein Großaufgebot der Polizei an und räumte den Campus. Auch auf dem UCLA-Campus wurde ein Protestcamp geräumt und mehr als 200 Demonstranten festgenommen. Am Freitag kündigte die Universität in Kalifornien dann die vorübergehende Umstellung auf Online-Betrieb an. Jetzt haben sich auch in Wien pro-palästinensische Aktivisten zu einem Protestcamp versammelt.

In Wien gibt es derzeit zwei Protest-Zeltlager: Eines im Sigmund-Freud-Park unweit der Votivkirche und auf dem Campus der Universität Wien (Altes AKH). Während die Kundgebung am Sigmund-Freud-Park behördlich genehmigt ist, handelt es sich bei jener am Uni-Campus um eine Spontankundgebung. 

Im Alten AKH haben sich am Montag etwa 100 Aktivisten versammelt und stellten Zelte auf. Die Polizei ist vor Ort, wie ein Polizeisprecher gegenüber oe24 bestätigt. Behördenvertreter würden etwaige Maßnahmen im Sinne des Versammlungsgesetzes prüfen. Das heißt, dass rechtlich geprüft werde, welche Parolen skandiert werden und was auf Plakaten steht.

Universität Wien distanzierte sich von Protesten

Die Universität Wien distanzierte sich Montag Abend "entschieden" von den Anliegen der "Pro Palästina Proteste" am Campus. Antisemitismus und die Verharmlosung von Terror hätten keinen Platz an der Universität Wien, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Für sachliche Diskussionen auch zu kontroversiellen Themen böten Universitäten ein kritisches Forum. Einseitige Darstellungen, Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus dagegen verurteile man in aller Schärfe.

Der Gaza-Krieg wurde durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor.

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