Mit 22 Jahren

Jüngste Abgeordnete zieht ins Parlament ein

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Claudia Plakolm löst den Grünen Julian Schmid als jüngsten Parlamentarier ab.

Claudia Plakolm ist erst 22. Sie wird am Donnerstag als jüngste Abgeordnete der Geschichte in den Nationalrat einziehen. Die ÖVP-Mandatarin ist seit dem Jahr 2015 Gemeinderätin in ihrem Heimatort Walding und sitzt im ÖVP-Landesparteivorstand in Oberösterreich.

ÖSTERREICH: Sie ziehen als jüngste Abgeordnete in den Nationalrat ein. Überwiegt die Vorfreude oder die Nervosität?

Claudia Plakolm: Die Vorfreude ist sehr groß, aber natürlich überwiegt der Respekt vor der neuen Aufgabe und Herausforderung.

ÖSTERREICH: Was wollen Sie künftig aus der Gemeindepolitik in die Bundespolitik mitnehmen?

Plakolm: Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, das man sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet. Ich würde mir für den Nationalrat mehr Bürgernähe wünschen.

ÖSTERREICH: Was wird Ihre Aufgabe im Nationalrat sein?

Plakolm: Mir sind die Jugendthemen sehr wichtig – gerade, weil die eigene Schulzeit bei mir noch nicht so lange her ist wie bei den anderen Abgeordneten. Da gehört die Bildungspolitik dazu. Wir brauchen etwa eine echte modulare Oberstufe, in der man mehr Möglichkeiten hat, eigene Schwerpunkte zu setzen. Bildungspolitik heißt für mich aber nicht nur alles, was Schule betrifft, sondern auch alles, was Lehre betrifft. Ich glaube, dort haben wir auch Aufholbedarf. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Ehrenamt.

ÖSTERREICH: Was würden Sie sich da wünschen?

Plakolm: Mehr Entgegenkommen von der Politik. Beim Bundesheer kann man z. B. den C-Führerschein gratis machen. Warum werden da nicht Feuerwehrleute bevorzugt? Die müssen aus eigener Tasche bezahlen, obwohl sie ehrenamtlich aktiv sind und der Gesellschaft irrsinnig viel zurückgeben.

ÖSTERREICH: Muss sich beim Jugendschutz etwas ändern?

Plakolm: Wir haben neun unterschiedliche Jugendschutzgesetze, das sind acht zu viel. Die Vereinheitlichung ist sicherlich ein Thema.
Karin Fischer

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