Neues Modulsystem

Kein "Sitzenbleiben" mehr an Abendschulen

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Die Regierung hat außerdem die Teilnahme an der "Erwachsenen-PISA" beschlossen.

Mit einer Novelle des Schulunterrichtsgesetzes für Berufstätige soll an den Abendschulen ein Modulsystem eingeführt werden. Das hat der Ministerrat am Dienstag beschlossen. Abendschüler erwerben künftig pro Semester voneinander unabhängige Modul-Zeugnisse. Nach positivem Abschluss von"Deutsch 1" kann etwa bereits "Deutsch 2" besucht werden, obwohl das Modul "Mathematik 1" noch nicht abgeschlossen ist. Den traditionellen Klassenverband gibt es dann nicht mehr, ebensowenig das "Sitzenbleiben" bei negativen Noten: Es müssen nur jene Fächer bzw. Module wiederholt werden, die noch nicht positiv abgeschlossen wurden.

Modulprüfungen
Die Novelle sieht außerdem eine verbesserte Anerkennung von Zeugnissen vor, zusätzlich sollen Schüler selbst erworbene Kenntnisse durch "Modulprüfungen" anrechnen lassen können. Mit dem Schuljahr 2010/11 soll die Umstellung starten und 2011/12 an allen Schulen abgeschlossen sein. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) erwartet sich dadurch "mehr Bildungsabschlüsse und ein Sinken der Drop-Out-Quote", hieß es in einer Aussendung. Derzeit gibt es rund 18.000 Schüler an rund 80 Abendschulen, an denen die Abschlüsse aus dem Regelschulwesen nachgeholt werden können.

Außerdem hat der Ministerrat beschlossen, dass Österreich an der OECD-Erhebung PIAAC (Programm for the International Assessment of Adult Competencies) teilnimmt, einer Art PISA-Studie für Erwachsene (16- bis 64-Jährige). Unter anderem soll damit die Zahl der Analphabeten erhoben werden. Mit einer Novelle zum Bildungsdokumentationsgesetz soll schließlich an den Pädagogischen Hochschulen der Abgleich von Studentendaten für Statistiken, die Datenüberprüfung und der Ablauf bei der Anmeldung zu Fortbildungen vereinfacht werden.

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