Erstmals seit Monaten verliert die FPÖ wieder und muss aktuell Platz 1 mit der SPÖ teilen.
Wien. So manchem ist angesichts des blauen Höhenflügs schon mulmig geworden – und FPÖ-Chef Herbert Kickl war schon mit kecken Kanzleransagen aufgefallen. Nun, laut der brandaktuellen Lazarsfeld-Umfrage für ÖSTERREICH (2.000 kumulierte Online-Interviews vom 17. bis 19. 12., max. Schwankung 2,2 %) scheint der blaue Höhenflug vorerst einmal gestoppt zu sein.
Minus 3 Punkte. Hatte Kickls Partei vor einer Woche noch die 30 % geknackt und die Polit-Szene geschockt – so ging es diese Woche um gleich 3 Prozentpunkte bergab: 27 %. Da die zweitplatzierte SPÖ zulegen kann, gibt es ein Patt: Die als mögliche Spitzenkandidatin intern unter Druck geratene SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kann also etwas aufatmen: Sie ist jetzt wieder Nr. 1 – wenn auch nicht alleine. Zugute dürfte ihr gekommen sein, dass die Angriffe aus dem Burgenland etwas versandet sind, außerdem gehen aktuell die Asylzahlen wieder zurück.
Auch die ÖVP kann etwas aufatmen – wenngleich die aktuellen 20 % für die Kanzlerpartei nach wie vor blamabel sind. Aber immerhin: Vor einer Woche waren es noch 19 % gewesen.
Kanzler vorn. Und in der Kanzlerfrage ist Nehammer jetzt wieder Nr. 1. wenngleich mit 18 % (+1) zusammen mit Rendi-Wagner (+1) . Kickl verliert und kommt nunmehr nur auf 16 %.
Grüne unter 10 %. Abwärts geht es für die Grünen: 9 % sind meilenweit hinter dem Wahlergebnis von knapp 14 %, und hinter den Neos, die einmal mehr die 10 % schaffen. Der erste Hype der Bierpartei ist auch zu Ende, mit 4 % käme Dominik Wlaznys One-Man-Show gerade mal so ins Parlament, eine Zitterpartie: Na Prost!
Koalitionen. Der blaue Verlust führt dazu, dass aktuell eine rechte Koalition aus FPÖ und ÖVP keine Mehrheit mehr hätte. Doch auch die einst „Große Koalition“ aus SPÖ und ÖVP käme nicht über die nötigen 50 %.
Austro-Ampel nur mit Bier. Als einzige Zweier-Koalition bliebe nur Rot-Blau, die 54 % auf die Waage brächte – doch politisch wäre eine Liaison mit Kickl für Rendi-Wagner intern kaum durchzubringen. Sehr wohl ausgehen könnte sich eine Austro-Ampel mit Unterstützung der Bier-Partei – also doch wieder: Prost!