Bundesheer

Klug: Weitere Auslands-Einsätze möglich

Teilen

Minister: 1.030 Soldaten in internationalen Militärmissionen.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) schließt ein weiteres Engagement von Bundesheer-Soldaten im Ausland nicht aus. Er bestätigte am Dienstag im Pressefoyer nach dem Ministerrat die bereits bekannte Aufstockung der Truppen im Kosovo um 130 und Bosnien um 100 und nicht 130 wie zuvor erwartet

Weiters bestätigte Klug die Beteiligung an der EU-Mission für die Zentralafrikanische Republik. Insgesamt werden Österreichs Truppen damit zunächst auf 1.030 Soldaten im Ausland erhöht.

Österreich wird noch im ersten Halbjahr 2014 130 zusätzliche Soldaten zur NATO-geführten KFOR-Truppe in den Kosovo entsenden. Diese werden vor allem im noch instabilen, mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo zum Einsatz kommen und das französische KFOR-Kontingent ersetzen, sagte Klug. Nach der Aufstockung wird Österreich an der Schutztruppe mit 500 Mann beteiligt sein.

100 Soldaten sollen Mitte des Jahres zusätzlich nach Bosnien entsendet werden. Österreich sei größter Truppensteller bei der EU-Mission in Bosnien (EUFOR Althea) und größter Nicht-NATO-Truppensteller im Kosovo, sagte Klug.

Dass "das Schwergewicht am Balkan" deutlich ausgebaut werde, begründete er mit dem Interesse Österreichs an der Stabilität in dieser Region.

In der Zentralafrikanischen Republik wird sich Österreich zunächst mit bis zu neun Stabsoffizieren beteiligen. Diese werden allerdings im griechischen Hauptquartier in Larissa stationiert. Klug schloss aber nicht aus, dass sie auch in der krisengeschüttelten zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui tätig sein werden.

Mit der Aufstockung der Truppen komme man dem im Regierungsprogramm festgelegten Ziel der Entsendung von 1.100 Soldaten "einen großen Schritt näher", gleichzeitig gebe es "noch Spielräume um aktuelle Ereignisse reflektieren zu können". "Ich schließe nicht aus, dass wir uns intensiver engagieren werden", sagte Klug weiter.

Auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich mit der Aufstockung "sehr zufrieden", da der "klare Schwerpunkt am Westbalkan liegt", wo auch der außenpolitische Schwerpunkt liege.

Seit dem international kritisierten Abzug der österreichischen UNO-Blauhelme von den syrischen Golanhöhen im Vorjahr vor der Nationalratswahl sind noch 800 Bundesheer-Soldaten im Auslandseinsatz. Laut den Plänen der neuen Bundesregierung sollte ihre Zahl wieder auf 1.100 erhöht werden. Während es sich auf dem Golan um eine UNO-Mission handelte, geht es im Kosovo um einen NATO-Einsatz, bei Bosnien-Herzegowina und Zentralafrika um EU-Einsätze.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.