Kneissl Netanyahu

Bei Warschauer Nahost-Konferenz

Kneissl: 'Small Talk' mit Netanyahu als kleine Sensation

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Trotz des FPÖ-Boykotts schaffte es die Außenministerin dennoch mit dem Ministerpräsidenten zu plaudern.

Israels Premier Benjamin Netanyahu hat sich über den FPÖ-Boykott seiner Regierung hinweggesetzt und bei der Nahost-Konferenz in Warschau mit Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ein paar Worte gewechselt. Dies zeigen Videoaufnahmen von der Konferenz. Wie aus Diplomatenkreisen verlautete, kam Netanyahu nach dem traditionellen Familienfoto auf Kneissl zu, begrüßte sie und machte "Small Talk".

Von Kneissl und ihrem Sprecher war zu dem Video keine Stellungnahme zu erhalten. Allerdings wurde dessen Authentizität auch nicht bestritten. Netanyahu ist nicht nur israelischer Ministerpräsident, sondern als Außenminister auch Kneissls Amtskollege.

Kneissl Netanyahu
© oe24

FPÖ-Boykott

Die israelische Regierung boykottiert die auf einem FPÖ-Ticket in der Bundesregierung sitzenden Minister, darunter auch die parteifreie Karin Kneissl. Vertreter Israels dürfen damit nur auf Beamtenebene mit FPÖ-geführten Ministerien Kontakt haben. Aus diesem Grund reiste Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seinem jüngsten Israel-Besuch nicht - wie bei offiziellen Auslandsbesuchen üblich - in Begleitung seiner Außenministerin.

Versuche, den Boykott zumindest für Kneissl wegzubekommen, waren bisher erfolglos. Eine Änderung der israelischen Linie könnte es nach Einschätzung von Beobachtern allenfalls nach der israelischen Parlamentswahl im April geben. Kneissl vertritt wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) eine betont israelfreundliche Haltung.

 

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