Bundespräsident Van der Bellen mahnte in einer emotionalen Videobotschaft zu mehr Menschlichkeit - nun verteidigt die ÖVP die Abschiebung der zwei Schülerinnen.
Der Koalitions-Streit um die in der Nacht auf Donnerstag durchgesetzte Abschiebung von zwei Schülerinnen nach Georgien bzw. Armenien geht in die nächste Runde. Kritik hagelt es von den Grünen, der SPÖ und den NEOS. "Dass heute in den Morgenstunden gut integrierte Mädchen abgeschoben wurden, ist unmenschlich und unverantwortlich. Ich frage mich auch, warum man sich für die Prüfung nicht mehr Zeit genommen hat", sagte Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler in Richtung Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).
Van der Bellen mit emotionaler Videobotschaft
Auch Bundespräsident Van der Bellen wandte sich mit einer emotionalen Videobotschaft an die Bevölkerung. "Ich kann und will nicht glauben, dass wir in einem Land leben, wo dies in dieser Form wirklich notwendig ist", sagte er in einem auf Facebook veröffentlichten Video. "Wir müssen einen Weg des menschlichen, respektvollen Umganges miteinander finden. Gerade, wenn Kinder die Hauptleidtragenden sind." Er habe in diesem Fall keine formale Zuständigkeit, "aber sehr wohl eine klare Haltung", betonte der Präsident. "Um es ganz deutlich zu sagen: Jedes Staatsorgan muss selbstverständlich auf Basis der geltenden Gesetze handeln."