Kanzler bekräftigt Pläne

Kurz: "Ja, einheitliche Herbstferien kommen"

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Kurz: Einheitliche freie Tage werden kommen.

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Mittwoch bekräftigt, dass die Regierung österreichweite Herbstferien schaffen wird: "Ja, es werden einheitliche Herbstferien kommen", sagte er nach dem Ministerrat. Egal, wie man es mache, es werde immer Aufregung geben, aber man werde die Entscheidung dennoch treffen, versicherte er. Unterschiedliche autonome Tage schafften bei vielen Eltern Betreuungsprobleme.

 

Start 2020 mit zehn freien Tagen

Nach den Plänen von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sollen die ersten bundesweiten Herbstferien zwischen 26. Oktober und 2. November im Schuljahr 2020/21 stattfinden - und zum Einstand gibt es aufgrund günstig fallender Feiertage gleich zehn schulfreie Tage. Dafür wird an den beiden Dienstagen nach Ostern und Pfingsten unterrichtet, außerdem fallen zwei schulautonome Tag weg.
 
Die Länge der neuen Herbstferien ist - ähnlich wie die der Weihnachtsferien - variabel, da der Start mit dem Nationalfeiertag am 26. Oktober bzw. das Ende mit Allerseelen (2. November) jedes Jahr auf einen anderen Wochentag fällt. Je nachdem ist dann ein davorgehendes oder darauffolgendes Wochenende auch noch frei.
 
Die neuen Ferien kommen aber mit einem Preis: Je nach Fall des Nationalfeiertags müssen dafür drei bis fünf Tage im Oktober schulfrei gegeben werden (in den meisten Konstellationen sind es vier). Da sich die Zahl der schulfreien Tage pro Schuljahr aber insgesamt nicht ändern soll, fallen dafür bisher unterrichtsfreie Tage weg. Das sind einerseits fix die beiden Dienstage nach Ostern bzw. Pfingsten. Die restlichen ein bis drei Tage werden durch das Streichen schulautonomer Tage gewonnen, wobei zunächst die beiden von der jeweiligen Bildungsdirektion derzeit zentral vorgegebenen Tage herangezogen werden. Derzeit gibt es an den Pflichtschulen vier und an den höheren Schulen fünf solcher Tage.
 
Für das Schuljahr 2020/21 heißt das folgendes: Da der Nationalfeiertag auf einen Montag fällt, beginnen die Ferien bereits am Samstag davor (24. Oktober) und dauern bis 2. November, ebenfalls einen Montag. Freigegeben werden müssen daher vier Tage (27. bis 31. Oktober) - das bedeutet, dass an den beiden Dienstagen nach Ostern (6. April 2021) und Pfingsten (25. Mai 2021) unterrichtet wird sowie noch die zwei bisher zentral von den Bildungsdirektionen vorgegebene "schulautonomen" Tage wegfallen.
 
Damit bleiben 2020/21 an den Pflichtschulen zwei und an den höheren Schulen drei schulautonome Tage übrig, die diese frei vergeben können - etwa um die beiden Freitag-Zwickeltage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam unterrichtsfrei zu geben oder sogar auch wieder die Pfingstferien zu verlängern.
 

Karfreitag: Kurz verspricht Bemühen um gute Lösung 

Kurz hat sich am Mittwoch nicht in die Karten schauen lassen, wie die Regierung mit dem EuGH-Urteil zum Karfreitag umzugehen gedenkt. Man werde sich bemühen, eine "rechtskonforme und gute Lösung" zu finden, und sobald es eine solche gebe, werde man sie der Öffentlichkeit präsentieren, versicherte Kurz.
 
Es habe am gestrigen Dienstag ein gutes Gespräch zwischen dem zuständigen Minister Gernot Blümel (ÖVP) und dem evangelischen Bischof Michael Bünker gegeben, erinnerte Kurz. Näheres war ihm nicht zu entlocken.
 
Blümel bekräftigte vor der Regierungssitzung gegenüber Journalisten, dass man niemandem etwas wegnehmen, aber auch keine zusätzlichen Belastungen wolle. "Die Gespräche laufen." Eine Lösung werde es "sobald wie möglich" geben - bis Karfreitag, heuer der 19. April, brauche man jedenfalls eine.
 
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) sieht es als Diskriminierung an, dass der Karfreitag nur für Angehörige bestimmter Religionsgemeinschaften ein gesetzlicher Feiertag ist. Seitdem wird um Lösungen gerungen, wie der für die Protestanten, aber auch Methodisten und Altkatholiken wichtige Feiertag erhalten bleiben kann.
 
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