"Dringend notwendige Hilfe vor Ort"

Kurz & Schallenberg schnüren 18-Millionen-Euro-Hilfspaket für Afghanistan

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Kurz und Schallenberg fordern zudem ehestmöglich die Einberufung einer UNO-Geberkonferenz.

Wien. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg arbeiten an einem Soforthilfepaket für Afghanistan, das weitere 15 Millionen Euro zusätzlich zu den bereits zugesagten 3 Millionen Euro aus dem Auslandkatastrophenfonds für Afghanistan umfassen soll, wie es in einer Aussendung des Bundespressedienstes heißt. Außerdem drängen die beiden Spitzenpolitiker auf eine internationale Geberkonferenz für Afghanistan, die möglichst bald stattfinden soll. Denn derzeit würden internationale Hilfsorganisationen warnen, dass immer mehr Menschen in der Region auf Nahrungsmittelhilfe und humanitäre Hilfe angewiesen seien.

"Die jüngsten Ereignisse mit der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban sind dramatisch. Wir sind bereit, unseren Beitrag für die Hilfe vor Ort massiv zu erhöhen. Deshalb arbeiten wir mit dem Außenministerium an einem weiteren Soforthilfepaket, das insgesamt 18 Millionen Euro umfassen soll. Von diesem Hilfspaket sollen vor allem auch Organisationen profitieren, die sich für die Stärkung der Frauen in der Region einsetzen wie beispielsweise UN Women", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz in der Aussendung.

"Afghanistan steht derzeit im Epizentrum der internationalen Aufmerksamkeit, die Situation ist dramatisch. Weder Österreich noch die Europäische Union können diese Krise alleine lösen. Wir brauchen die UNO als Motor, der alle relevanten internationalen und regionalen Akteure zusammenbringt. Die Gleichberechtigung und Förderung von Frauen ist ein Kernthema der österreichischen Außenpolitik. Mehr als drei Viertel aller österreichischen Entwicklungshilfeprojekte verfolgen auch Ziele zur Förderung von Frauen", so Außenminister Alexander Schallenberg.

Forderung nach Geberkonferenz

Kurz und Schallenberg erinnern zudem an die Hafenexplosion in Beirut vor einem Jahr, bei der innerhalb nicht einmal einer Woche eine erste Geberkonferenz stattgefunden hat. Angesichts der Lage in Afghanistan und des stetig steigenden Hilfsbedarfs ist es aus Sicht von Bundeskanzler und Außenminister dringend an der Zeit, dass seitens der Vereinten Nationen ehestmöglich eine solche Geberkonferenz organisiert wird.

Die Menschen in Afghanistan leiden unter den bereits Jahrzehnte andauernden Konflikten. Beinahe die Hälfte der Bevölkerung, über 18 Millionen Menschen, sind lauf UNHCR auf humanitäre Hilfe angewiesen. Knapp drei Millionen Afghanen sind im eigenen Land Vertriebene, weitere 2,5 Millionen Afghaninnen und Afghanen sind ins Ausland geflohen. Laut der Bundesregierung ist es zu befürchten, dass diese Zahlen in den nächsten Wochen und Monaten weiter steigen werden. Österreich hat in den letzten vier Jahren bereits über 11 Millionen Euro für humanitäre Hilfsprojekte und Entwicklungsprojekte in Afghanistan bzw. für afghanische Flüchtlinge in Pakistan geleistet.

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