ÖSTERREICH-Interview

Kurz zu Neonazi-Kritik: "Solche Beschimpfungen richten sich selbst"

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Der ÖVP-Chef über Dirty Campaining: "Die SPÖ investiert offensichtlich sehr viel Geld."

 „Solche Beschimpfungen und Herabwürdigungen richten sich von selbst“, kontert Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) im ÖSTERREICH-Interview der jüngsten Kritik aus Italien. Bei der Schließung der Balkanroute habe es ähnliche Reaktionen gegeben. „Da haben mich griechische Politiker beschimpft und waren nicht bereit, sachlich über das Thema zu diskutieren. Wenige Monate danach haben sogar sie zugestimmt, dass die Schließung im Sinne Europas war, weil der Zustrom dadurch schlagartig abgerissen ist.“

Der ÖVP-Chef bekräftigt, dass er bei seinen Forderungen bleibt. Konkret will er die Schließung der Mittelmeerroute sowie einen Beförderungsstopp von Flüchtlingen von Inseln auf das italienische Festland: „Menschen müssen nach der Rettung entweder sofort zurückgestellt werden oder an der europäischen Außengrenze – sprich den Inseln – gestoppt, versorgt und dann zurückgestellt werden“, so Kurz. Selbstverständlich müsse aber „die ganze EU einen Beitrag leisten“.

Das Verhältnis zu Italien sieht er, entgegen den jüngsten Vorwürfen des Bundeskanzlers, nicht gefährdet: „Italien ist unser Nachbar und ein wichtiger Partner. Da ist es auch in Ordnung, offen miteinander umzugehen. Es wäre unehrlich, würden wir Italien nicht klar sagen, wie die österreichische Linie ist. Denn wenn Flüchtlinge weitergewunken werden, müssen Staaten in Mitteleuropa, wie Österreich, ihre Grenze schützen. Das muss klar sein.“

Auch zum aktuellen Wahlkampf und den jüngsten Dirty-Campaigning-Vorwürfen an den Noch-Regierungspartner SPÖ äußerte sich der türkise Spitzenkandidat: „Die SPÖ investiert offensichtlich sehr viel Zeit, aber auch sehr viel Geld in diese Wahlkampfführung.“ Er werde sich „daran nicht beteiligen“ und wolle lieber „mit eigenen Ideen überzeugen und nicht andere anpatzen“.
 

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