Wahl-Insider

Rote Chef-Wahl startet mit Salzburg-Schock

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SPÖ setzte in Salzburg auf Doskozils Inhalte und verlor damit die Stadt. 

Fehlstart. Die Salzburger Landtagswahl löst auch in der SPÖ ein veritables Erdbeben aus und wirft viele Fragen auf:
Immerhin hat SPÖ-Spitzenkandidat David Egger – er gilt als Mitstreiter von Hans Peter Doskozil und hat sogar dessen Themen im Salzburger Wahlkampf plakatiert – ein Debakel hingelegt. Die SPÖ liegt nur noch bei 18 Prozent und hat in der Stadt Salzburg sogar über sechs Prozentpunkte verloren. Besonders bitter und aussagekräftig: Die SPÖ liegt in Salzburg Stadt nun hinter KPÖ und FPÖ, die beide über 20 Prozent kamen. Für Doskozil sind das objektiv gesehen „very bad news“.

Nach Monaten – eigentlich Jahren – des öffentlichen Hauens und Stechens in Rot startet heute schließlich die offizielle SPÖ-Mitgliederbefragung. Drei Wochen lang können 148.000 SPÖler per Brief oder Onlinevotum erklären, ob sie lieber weiter SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner oder eben Burgenlands Hans Peter Doskozil oder Traiskirchens Andreas Babler als rote Vorsitzende wollen. Durch den Salzburg-Wahl-Schock könnten die Karten gehörig neu gemischt werden.

Team Babler sieht sich jetzt selbst gestärkt

Kein Siegeskurs. Zwar hat der allgemeine Streit in der SPÖ – wie bereits in Kärnten – der SPÖ sicherlich nicht geholfen. Der Erfolg von KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl – er kommt von den Grünen – hat mit dem SPÖ-Streit freilich nichts zu tun. Das Team von Andreas Babler fühlt sich jetzt „bestärkt, dass wir uns um Sozialpolitik“ kümmern müssen. Sie wollen bekanntlich einen prononcierten Linkskurs in Sozial- und Wirtschaftspolitik. Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner wiederum – besser gesagt ihre Unterstützer – verweisen darauf, dass man mit „dem Kurs von Doskozil die Städte verliere und den Aufstieg der FPÖ am Land eben nicht stoppe“. Tatsächlich hat Egger zwar am Land weniger verloren, aber eben den Aufstieg der FPÖ nicht stoppen können.

Erschütterung. Das Team Doskozil – der Burgenländer selbst trat gestern in Knittelfeld auf – versuchte erneut zu trommeln, dass „nur Doskozil Kickl stoppen“ könne. Das Wahlergebnis in Salzburg und sämtliche neue Umfragen deuten freilich nicht darauf hin. Wie die SP-Mitglieder wohl das Salzburg-Beben werten 

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