Nehammer & sein Kurs unter Druck

Wie die ÖVP noch Total-Flop entkommen ist

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Die Bundes-ÖVP ringt um einen Kurs, um die FPÖ doch noch abzuhängen. 

Wien/ Salzburg. Bundeskanzler Karl Nehammer bricht mit einem schweren Gepäck auf seine heutige Salzburg-Reise auf. Dass die ÖVP in Salzburg – ähnlich wie bereits in Tirol und Niederösterreich – schwer vom Wähler abgestraft wird, hat die Kanzlerpartei zwar mäßig überrascht. Dass die Blauen (siehe rechts) ihnen aber so nah kamen, dürfte ein Schock sein. Dabei hatten die ÖVP-internen Umfragen bereits am Freitag das Ergebnis – rund 31 Prozent für die ÖVP und rund 26 Prozent für die Blauen – ziemlich punktgenau vorhergesagt. Haslauer behauptete den Platz eins – aber de facto nur wegen der Stadt Salzburg.

Dort hat die ÖVP weit weniger verloren als am flachen Land. Mit 5,54 Prozentpunkten minus sogar weniger als die SPÖ, die sogar 6,34 Prozentpunkte in der Stadt abgegeben hat.

Im ländlichen Bereich verlor die ÖVP allerdings bis zu 11 Prozentpunkten, während die FPÖ bis zu zwölf Prozentpunkte dazugewinnen konnte.

Das ist für die schwarz-türkise Welt freilich ein Problem, da ihre Partei in ländlichen Regionen normalerweise weit mehr punktet.

ÖVP ringt weiter um ihren Kurs und gegen FP

Themen. Die Bundes-ÖVP hatte zuletzt – beginnend mit der Kanzler-Rede im Jänner – versucht auf starke Angrenzung zu den Grünen zu gehen und blaue Themen zu besetzen: Law & Order, Mauern gegen Zuwanderung, Anti-Klimakleber, Pro Autos und Co. Zumindest in Salzburg dürfte das wenig gebracht haben.

Vielmehr dürfte der Kurs der mittigeren Politik Wilfried Haslauer – und die Angst vor einer blauen Landeshauptfrau – den 30er gerettet haben.

Warum Neuwahl jetzt unwahrscheinlich ist

Angst. Dass die türkis-grüne Koalition im Bund sich jetzt in Neuwahlen flüchten könnte, wiord mit der Salzburger Landtagswahl und dem Desater für die ÖVP freilich sehr unwahrscheinlich. Vielmehr würde die ÖVP jetzt erst recht „auf Zeit setzen, um Rezepte gegen die FPÖ zu finden“. Und, sie hoffen, dass Herbert Kickl sich den Stil von Marlene Svazek nicht zum Vorbild nehmen könnte. „Sonst wird es für uns noch enger“. 

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