Gesundheitsminister Anschober sagt, der Lockdown beginne zu wirken.
Im Vergleich zu den täglichen Höchstwerten am 12. und 13. November, die zwei Mal über 9.000 Neuinfektionen pro Tag registrierten, hat sich der gestrige Wert halbiert. Der Wochenschnitt – damals bei über 6.500 – ist allerdings noch immer bei rund 5.000 neuen Fällen pro Tag. Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagt denn auch, dass der Lockdown beginne zu wirken und eine „leichte Stabilisierung“ zeige.
Aber, so Anschober, die Zahlen müssten „weiter dramatisch sinken“. Denn die Situation in den Spitälern sei immer noch angespannt.
Höhepunkt überwunden
Zumindest scheint der Peak – der Höhepunkt – der zweiten Welle vor über zwei Wochen überwunden. Im Vergleich zum Lockdown in Israel oder Frankreich sinken die Neuinfektionen bei uns aber langsamer.
Da laut Ages aber die Reproduktionszahl auf 0,87 gesunken sei, müssten die Neuinfektionen – dann erst entfaltet sich die volle Wirkung des Lockdowns ganz – noch stark nach unten gehen.
Nur 19 Prozent Covid-Aufklärungsquote
Daten. Im Moment zeigt sich ein Ost-West-Gefälle. Vor allem in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gehen die Zahlen prozentuell stärker runter als in Westösterreich oder Kärnten. In Wien liegt die Inzidenz – in Deutschland gilt das als extremer Wert – in sieben Tagen pro 100.000 bei 253,9. Salzburg kommt hingegen auf eine Inzidenz von 610, Kärnten auf 543. Diese Länder gelten also als „super-rot“.
Die Aufklärungsquote – also das Kontaktmanagement – liegt derzeit österreichweit nur bei 19 Prozent. Was weiter eine hohe Dunkelziffer befürchten lässt. Nur 12 Prozent der in den vergangenen sieben Tagen positiv Getesteten waren denn auch zum Testzeitpunkt ohne Symptome. Die Positivitätsrate betrug 18 Prozent.
Anschober: "Der harte Lockdown wirkt jetzt"
Gesundheitsminister Rudolf Anschober meinte gestern, dass der „harte Lockdown wirkt“. Anschober: „Das ist ein erster Schritt. Die Zahlen sind nach wie vor dramatisch hoch. Es muss noch viel stärker nach unten gehen.“ In den vergangenen Tagen hätte man „die ersten kleinen Schritte nach unten“ wahrgenommen. Die Lage in den Intensivstationen sei noch angespannt. Es reiche nicht, die „Katastrophe Triage zu verhindern“, auf Dauer könne man so eine „Überbelastung nicht aufrechterhalten“.