Jeden Jet bis Sarajewo sehen die Radarexperten des Heeres von ihren Türmen auf dem Kolomannsberg bei Mondsee. Jetzt inspizierte die Verteidigungsministerin die modernisierte top-secret Anlage.
"So wie hier auf dem Kolomannsberg müssen die Modernisierungen in allen Bereichen des Bundesheeres stattfinden: Schritt für Schritt, aber konsequent", sah sich Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag gemeinsam mit oe24 die High-Tech-Radarstation im Salzkammergut an. Bis in die West-Schweiz und bis nach Sarajewo können von hier aus die Experten der Luftstreitkräfte sämtliche Flugbewegungen beobachten. Brigadier Gerfried Promberger, der neue Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte: "Die neue Radarantenne kostete 19 Millionen Euro, der Umbau zwei Millionen Euro. Pro Jahr werden zwischen 26 und 50 Abfangjäger-Einsätze von hier aus angefordert."
15.000 Kilo wiegt die schnell drehende Radarantenne in den gewaltigen weißen Kugeln, die von der Westautobahn gut zu sehen sind, auf der Basis ist alles „streng geheim“: Hohe Zäune, Militärpolizei, Personenkontrollen, die Mobiltelefone müssen abgegeben werden, nichts darf ohne ausdrückliche Genehmigung fotografiert werden, es darf auch nichts abgezeichnet werden.
Die Bundesheer-Spezialisten überwachen den gesamten Luftraum Österreichs mit ihren drei fixen Radarstationen am Kolomannsberg, auf der Koralpe und in den Leiser Bergen im Weinviertel (NÖ) rund um die Uhr. Der Job werde nicht einfacher, sagt Brigadier Gerfried Promberger: „Die Flugverkehrs-Zahlen haben zwar aufgrund der Corona-Pandemie heuer abgenommen, aber die große Anzahl an Drohnen könnte künftig Probleme machen.“