Die rund 80 Demonstranten protestierten gegen Atomenergie und forderten 30 Jahre nach Zwentendorf einen Ausstieg aus EURATOM.
Klein aber fein
Atomenergie ist offenbar zur Zeit nicht das
brennendste Thema in Österreich. Rund 50 Demonstranten hatten sich nach
Polizeischätzungen am Mittwochabend auf dem Wiener Stock-im-Eisen-Platz
versammelt, um anlässlich des 30. Jahrestages der Volksabstimmung über
Zwentendorf gegen die Atomenergie zu protestieren. Im Laufe der
Veranstaltung blieben immer wieder interessierte Passanten stehen, so dass
die Polizei insgesamt von rund 80 Personen sprach. Die Veranstalter freuten
sich gar über 300.
Prominente Gesichter suchte man dennoch fast vergeblich. Renommiertester Vertreter der damaligen Aktivisten war der Direktor des Naturhistorischen Museums, Bernd Lötsch. Dieser forderte einmal mehr in seiner Festrede den Ausstieg Österreichs aus dem EURATOM-Vertrag. Der heutige Jahrestag der Zwentendorf-Abstimmung sei ein Grund zum Feiern, betonte er. Schließlich sei man damals dem Ideal der Demokratie näher gekommen, so Lötsch.
Unter den Teilnehmern gesichtet wurden auch die Grüne Neo-Umweltsprecherin Christiane Brunner sowie Vertreter der Plattform Rettet Österreich. Die ehemalige Galionsfigur der Anti-Atombewegung, Freda Meissner-Blau, war nicht dabei. Sie nahm zur selben Zeit an einer Anti-Atom-Veranstaltung in Oberösterreich teil.
Plakate, Slogans und eine Petition
Mit dem alten Emblem
"Atomkraft, nein danke" sowie mit Slogans wie "Das Atom-Nein muss bleiben"
und "Stoppt AKW Mochovce III und IV" machten die Aktivisten auf ihre
Anliegen aufmerksam. Außerdem lag eine Unterschriftenliste auf, bei der man
seine Unterstützung der Forderung nach einem Ausstieg Österreichs aus
EURATOM erklären konnte. Nach rund eineinhalb Stunden ging die Veranstaltung
zu Ende.