Bohrn Mena

Das alleine bringt wenig

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena zur Debatte über das Strafmündigkeitsalter.                    

Es sind Taten, die hinterlassen einen sprachlos -und wütend. Wenn eine Gruppe Minderjähriger straffällig wird, manche davon sogar strafunmündig, dann ist es nur zu verständlich, dass manche nach einer Absenkung der Strafmündigkeit rufen. Ich bin auch nicht dagegen, dass es in dem Bereich zu gesetzlichen Reformen kommt, insbesondere bei Delikten wie Vergewaltigung oder schwerer Körperverletzung. Aber wir müssen verdammt aufpassen, dass wir damit die Lage nicht noch schlimmer machen, als sie bisher schon ist. Wenn wir etwas aus Ländern lernen, in denen das Alter der Strafmündigkeit bereits auf 12 Jahre abgesenkt ist, dann auch, dass das alleine kaum was bringt. Und mitunter sogar das Gegenteil bewirkt, nämlich dass Gefängnisse zu wahren Brutstätten für Radikalisierungen aller Art von jungen Menschen werden.

Ich glaube, es ist wichtig, dass der Staat in alle Richtungen klarstellt, dass Übergriffe nicht toleriert werden und man sich einer Bestrafung nicht entziehen kann. Aber wenn wir damit erreichen wollen, dass es zu mehr Gerechtigkeit in unserem Land kommt, dann müssen wir hier klug agieren. Dieser Gedanke sei allen mitgegeben, die sich jetzt auf den Weg machen, entsprechende Reformen einzuleiten. 

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