Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.
Ganz Österreich ist im Sieges-Taumel, Johannes Pietsch hat die Sensation geschafft und den Songcontest gewonnen. Ganz Österreich? Nein, es gibt natürlich noch ein paar Miesmacher, die entweder ihrer Homophobie oder ihrem Rassismus freien Lauf lassen und jetzt das Negative in den Vordergrund stellen.
Es ist nicht verwunderlich, wenn man sich ansieht, aus welchem Eck diese Vorbehalte kommen. Wir könnten uns das angeblich nicht leisten, liest man da. Dabei bringt der ESC eine unglaubliche Wertschöpfung, also einen regelrechten Wirtschafts-Boost, das ist gut dokumentiert. Es kann also nicht ums Geld gehen, sondern vielmehr darum, dass insbesondere Rechtsextreme diesen Wettbewerb hassen. Ein „queeres, links-wokes Spektakel“ befürchtet etwa der Kultursprecher der FPÖ. Ja sorry, Herr Mölzer, Ihre geliebte John-Otti-Band, bekannt durch Kapazunder wie „Immer wieder Österreich“, sorgt halt maximal bei betrunkenen Bierzelt-Rassisten für Begeisterungsstürme.
Dass wir so eine Diskussion überhaupt führen müssen zeigt eigentlich nur, wie limitiert der Horizont mancher Menschen ist, die offenbar das Heil in der Vergangenheit suchen. An ihnen sollten wir uns nicht orientieren. Also ich freu mich auf das Spektakel!