Das sagt ÖSTERREICH

Heißer Lohn-Herbst ist programmiert

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.

Die Null-Lohnrunde für Spitzenpolitiker war diese Woche das heißeste Thema – denn obwohl Kanzler Nehammer die Gehaltserhöhung von rund 9,7 Prozent sich und auch dem Bundespräsidenten, allen Ministern und Nationalratsabgeordneten streicht, gewährt er den Landespolitikern ein 5-prozentiges Plus. Das geht für die Opposition nicht weit genug.

Der ÖSTERREICH-Lohncheck zeigt, dass viele Gehälter in den vergangenen sechs Jahren deutlich angehoben wurden – allerdings fraß die hohe Inflation das meiste wieder auf.

Ein Top-Argument für die Gewerkschaften, die vor einer heiße Lohn-Herbstrunde stehen – sie wollen für ihre Branchen wieder ein saftiges Plus am Ende erzielen. Und das mit allen Mitteln – auch mit Streiks.

Die Unternehmer bremsen und argumentieren mit der schwachen Konjunktur im Land – man könne sich die Gehälter bald nicht mehr leisten. Und: Die höheren Personalkosten werde mann dann wieder an Kunden weiter geben müssen – das würde wiederum die Inflation anheizen. Ein Teufelskreis.

Der Lohnherbst wird also ein Tanz auf dem Vulkan. Einerseits ist es richtig, den Arbeitnehmern die hohe Inflation auszugleichen – andererseits muss man eine Insolvenzwelle verhindert. Ein Grenzgang für alle.


  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.