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Hofburg-Wahl als Abrechnung mit der Politik?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Denkzettel. Die Hofburg-Wahl könnte zur ersten bundesweiten Denkzettelwahl werden. Zwar hat die Bundespräsidentenwahl wenig mit der Regierung zu tun, aber sie könnte vielen Menschen als Ventil gegen ihre Wut in der Teuerungskrise dienen. Die türkis-grüne Koalition – die Tiroler Landtagswahl findet noch vor der Hofburgwahl statt – hat mit der Auszahlung der 500-Euro-Anti-Teuerungs-Prämie reagiert und versucht das zumindest teilweise abzufangen. Die jüngste Lazarsfeld-Umfrage (siehe rechts) zeigt aber, dass es dafür zu spät sein könnte:

Dass Alexander Van der Bellen auf 53 Prozent abgesunken ist, dürfte damit zusammenhängen, dass er als „zu regierungstreu“ wahrgenommen wird. Und er derzeit zu sehr auf die Generation Z schielt. Die „dopen“ (coolen) Kids werden freilich trotzdem eher Marco Pogo wählen. Der Pop-Musiker ist das „Anti-System“-Angebot von Mitte-links. Er könnte Van der Bellen sogar unter 50 Prozent drücken, wenn der Wahlkampf schlecht für den Amtsinhaber läuft.

FPÖ macht Fehler und schießt auf Wallentin

Fehler. Und wer würde es in die Stichwahl schaffen? Derzeit wirkt es so, als hätten viele das Bedürfnis nach einem „Outsider“ des politischen Geschäfts. Eine Stimmung, die vor allem den Herren Pogo und Wallentin in die Hände spielt. Und ironischerweise nicht nur zur Abrechnung mit VP-Grün, sondern auch mit der FP werden könnte, die gerade mit ihren eigenen Taktiken herausgefordert wird.

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