Sebastian Bohrn Mena:

Niemand will Neuwahlen

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Der Polit-Experte Sebastian Bohrn Mena, bekannt aus den oe24.TV-Duellen, schreibt in ÖSTERREICH.

Wenn man sich die aktuellen Umfragen ansieht, dann erkennt man, dass sich nach dem nächsten Urnengang wohl keine Zweier-­Koalition mehr ausgehen wird. Wir werden also ÖVP-FPÖ-NEOS, ÖVP-SPÖ-Grün, SPÖ-Grün-NEOS oder sonst eine Konstellation bekommen, die vom Stabilitätsfaktor her ungefähr so hoch sein wird wie die Halbwertszeit der ÖVP-Bundeskanzler der letzten Jahre. Wer wünscht sich in so einer Situation also Neuwahlen? Niemand, der es gut mit unserem Land meint. Wir sind gebeutelt durch Corona, verunsichert durch den Krieg, belastet durch die Teuerung. Jetzt auch noch einen stumpfsinnigen Wahlkampf um Millionen an Steuergeld und danach noch mehr Wirren und Gezänk? Bitte nicht. Da ist mir sogar die Fortführung der aktuellen Koalition lieber, die setzen zumindest ein paar ihrer Punkte um, wie ein Blick in das Ressort von Leonore Gewessler zeigt. Ich sage, sie sollen weiterarbeiten und jetzt die Chance für große Würfe nutzen. Her mit der Konzernbesteuerung, her mit der Entlastung des Mittelstands, her mit mehr Geld für diejenigen, die uns durch alle Krisen tragen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um den Menschen endlich etwas zurückzugeben. Wählen können wir danach immer noch.

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