Das sagt ÖSTERREICH

Zieht die ÖVP doch noch die Reißleine?

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.

Die EU-Wahl am 9. Juni dürfte zum blauen Beben werden. In der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage liegt die FPÖ bei 30 % – jeweils 8 % vor ÖVP und SPÖ.Das ursprüngliche ÖVP-Kalkül, dass die EU-Wahl zum Blitz-Ableiter wird und sich die Wähler dort „abreagieren“, wird jedenfalls nicht aufgehen.

Im Gegenteil: Wenn die FPÖ im Juni wirklich klar Erster wird (vielleicht sogar mit 30 %), dann löst das eine blaue Welle aus, auf der Kickl nur noch Richtung Kanzleramt surfen muss.

EU-Wahl wird Negativ-Turbo für die ÖVP

Der ÖVP droht hingegen ein Debakel. Wenn die Schwarzen bei der EU-Wahl wirklich nur Dritter werden, dann ist der Kanzler mitten im Nationalratswahlkampf in einem monatelangen Negativstrudel – inklusive Obmann-Debatte. Das wäre der schwarze Super-GAU.

Ein (von manchen ÖVPlern überlegter) Spitzenkandidaten-Wechsel zwischen EU- und Nationalratswahl ist fast unmöglich.

Die ÖVP hat eigentlich nur zwei Optionen: Sie tauscht doch noch Anfang des Jahres ihren Parteichef aus und geht mit Brunner oder Edtstadler in eine vorgezogene Neuwahl im Frühjahr. Oder sie legt ihr Schicksal in Nehammers Hände. Mit dem Risiko, dass sie im Herbst in der Opposition aufwacht.

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