Islam im Vormarsch

Muslime überholen zahlenmäßig die Protestanten

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In den letzten 35 Jahren hat sich die Zahl der Muslime in Österreich mehr als versiebzehnfacht. Der Islam ist schon die zweitgrößte Religion.

Auf eine "dramatische Entwicklung" macht jetzt die "Gesellschaft für Völkerverständigung" aufmerksam: In Österreich leben inzwischen mehr Muslime als evangelische Christen, so der frühere ÖVP-Abgeordnete Josef Höchtl. Gab es 1971 noch 447.070 Protestanten, so waren es 2006 nur noch 326.117. Dafür stieg die Zahl der Menschen muslimischen Glaubens im selben Zeitraum von 22.287 auf (geschätzte) 400.000.

Viel mehr Kinder
Die Grunde sind die Migration und die viel höhere Geburtenrate bei den muslimischen Familien. Verluste muss auch die Katholische Kirche verzeichnen: Sie hatte 1971 noch sechseinhalb Millionen Mitglieder – 2006 waren es schon knapp eine Million weniger.

Fristenlösung
Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat eine relativ einfache Erklärung für diese demografische Entwicklung. Im Interview mit ÖSTERREICH macht er die seit 1975 in Österreich geltende Fristenlösung verantwortlich: "Die Österreicher wollen offenbar aussterben".

Abtreibungsverbot
Die Muslime selbst seien jedenfalls nicht daran schuld, meint Laun weiter. Der Bischof fordert ein unbedingtes Verbot der Abtreibung - während die Fristenlösung die Abtreibung bis zum dritten Monat straffrei stellt. Auch der Umstand, dass Junge leicht zu Verhütungsmitteln greifen können, ist dem streitbaren Gottesmann ein Dorn im Auge: "Junge müssen besser zur Ehe hingeführt werden."

Remissionierung
Der "überzeugte Christ" Josef Höchtl ruft jedenfalls zur "Remissionierung" Westeuropas auf. Dazu verlangt er, einen "Ethikunterricht" als Alternative zum Religionsunterricht einzuführen - wohl, damit sich nicht so viele Kinder von Religion abmelden. Gleichzeitig will Höchtl in einen "umfassenden Dialog mit dem Islam eintreten". An die Politik appellierte der Ex-Politiker, "vermehrt Werte zu vermitteln".

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ÖSTERREICH: Die Muslime haben die Evangelischen schon überholt. Warum ist das Ihrer Ansicht nach so?

Andreas Laun: Man darf den Muslimen keinen Vorwurf daraus machen. Es ist unsere Schuld. Die Österreicher müssen sich einfach überlegen, ob sie aussterben wollen oder nicht. Derzeit sind sie offenbar entschlossen, auszusterben.

ÖSTERREICH: Woraus schließen Sie das?

Andreas Laun: Weil die entscheidenden Punkte nicht diskutiert werden: die Fristenlösung und eine bessere finanzielle Förderung für unsere Mütter. Dann gäbe es auch mehr Kinder.

ÖSTERREICH: Die Fristenlösung ist schuld, dass die Österreicher aussterben?

Andreas Laun: Ja, die Abtreibungen sind das Hauptproblem.

ÖSTERREICH: Also sind Sie für ein Verbot von Abtreibungen?

Andreas Laun: Natürlich. Dauernd wird über Abtreibung und Verhütung geredet. Das führt zu einem kinderfeindlichen Klima.

ÖSTERREICH: Was wollen Sie gegen Verhütung tun?

Andreas Laun: Wir müssen bei der Erziehung ansetzen: Junge müssen besser zur Ehe hingeführt werden.

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