Nach Skandal-Sager über Koran

Rücktritt von FPÖ-Chef Hofer gefordert

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Die übrigen Religionsgemeinschaften kritisieren FPÖ-Chef ebenso wie Politik. Vizekanzler Kogler: Dann kann er nicht Nationalratspräsident sein".

Dass Norbert Hofer mit dem „Sager“, der Koran sei „gefährlicher als das Coronavirus“, zweifelsohne bewusst provozieren und so Aufmerksamkeit für die krisengeschüttelte FPÖ generieren wollte, bezweifelt keiner. Für viele Beobachter hat er mit der Gleichsetzung einer ganzen Religionsgemeinschaft mit einer Krankheit freilich sämtliche rote Linien überschritten. Nach dem evangelischen Superintendenten hat gestern auch Kardinal Christoph Schönborn – ohne Hofers Namen zu nennen – dessen Aussagen zurückgewiesen. Der Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch kritisierte die Sätze des Blauen ebenfalls scharf.

Grün-Vizekanzler Werner Kogler hat sich im oe24.TV-Interview der Rücktrittsaufforderung seines Mandatars Michel Reimon angeschlossen: Hofers Aussage sei „untragbar. Wenn ihn als parteipolitisches Pferd reitet, dass Kickl ausgekommen ist, dann kann er nicht Nationalratspräsident sein“. Auch die SPÖ fordert den Rücktritt Hofers als Nationalratspräsident.

ÖVP: "Eines Nationalratspräsidenten unwürdig"

Vize-VP-Generalsekretärin Gaby Schwarz richtet ÖSTERREICH aus: „Diese Aussage ist inakzeptabel und eines Nationalratspräsidenten unwürdig.“ Die türkische Kulturgemeinde fordert den Rücktritt Hofers.

Video zum Thema: Fellner! LIVE: Norbert Hofer im Interview

Hofer fühlt sich jetzt bedroht

FPÖ-Nationalratspräsident Norbert Hofer bleibt indes bei seinen umstrittenen Aussagen, wonach der „Koran gefährlicher als das Coronavirus“ sei. 450.000 Menschen sind bereits an den Folgen des Coronavirus weltweit offiziell verstorben. Hofer gibt nun vielmehr an, dass er auf Social Media beschimpft und mit „Mord bedroht“ worden sei, und fühlt sich „bestätigt“.

De facto wollte die FPÖ freilich genau den Wirbel auslösen. Und das im Wien-Wahlkampf wohl weiter fortsetzen.

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