Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs feierte Österreich Nationalfeiertag.
Wien. Der 26. Oktober – an diesem Tag wurde 1955 das Neutralitätsgesetz beschlossen – ist traditionell der Tag des Heeres. Doch diesmal stand er ganz unter dem Eindruck des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine. Zwar war wie jedes Jahr der Heldenplatz in Wien Zentrum der Feierlichkeiten – doch die Angelobung von Rekruten sowie die ausgestellten Waffen erregten nicht nur mehr Aufmerksamkeit, in keiner der Reden fehlte der Hinweis auf den Krieg – und die Notwendigkeit, das klamme österreichische Heer endlich aufzurüsten.
Mission vorwärts. So begrüßte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die geplante Erhöhung des Heeresbudgets, denn man sei derzeit nicht in der Lage, die Neutralität mit der Waffe zu verteidigen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) rief „die Mission vorwärts“ aus. Das Heer werde mit dem zusätzlichen Geld, das es bekommt, in den Schutz von Land und Leuten investieren. Bunter Tupfer des Tages: Tanner wagte mit einem Hauptmann sogar ein Tänzchen.
Mehr als 700.000 Schaulustige drängten auf den Heldenplatz: Neben drei Hubschraubern wurden auch Panzer ausgestellt. Es gab Vorführungen der Heeressportler. Zwei Eurofighter sowie eine Hercules überflogen den Platz – es herrsche allerdings Nebel.
Tage der offenen Tür. Hofburg. Kanzleramt und Ministerien wurden dann regelrecht gestürmt. In der Hofburg empfing VdB indes Feuerwehren und andere Freiwillige. Wichtigste Frage: „Wie lange dauert es, wenn Sie ein Eis wollen?“ Antwort des Präsidenten: „Wollte ich noch nie.“