Nach Attacke auf Grazer Präsidenten

Nehammer: Cobra soll jüdische Einrichtungen in Österreich bewachen

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Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz wurde mit einem Holzprügel attackiert. Der Innenminister verurteilt den Anschlag aufs Schärfste und ordnete eine Überwachung der Einrichtungen an.

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, ist am Samstagabend vor dem jüdischen Gemeindehaus von einem Unbekannten mit einem Holzprügel attackiert worden. Das bestätigte der Sprecher des Landespolizeikommandos Steiermark, Fritz Grundnig, auf APA auf Anfrage. Vermutlich handelte es sich dabei um einen Baseball-Schläger, wie die Polizei via Aussendung bekannt gab.

Innenminister verurteilt Attacke

Kurz nach Bekanntwerden des Anschlags reagierte auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Er verurteilte in einem Statement gegenüber oe24.at den Angriff scharf. "Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wer jüdische Mitbürger angreift, greift die Grundpfeiler unseres demokratischen Zusammenlebens an“, so Nehammer.  „Der Kampf gegen jede Form des Antisemitismus, ohne Unterschied ob er politisch oder religiös motiviert ist, ist ein elementarer Teil des aktuellen Regierungsübereinkommens", so der Innenminister weiter.
 
Aufgrund der aktuellen Vorfälle hat Nehammer eine verstärkte Überwachung aller jüdischen Einrichtungen in Österreich angeordnet. Auch das Einsatzkommando Cobra wird zur Unterstützung herangezogen werden.  „Ich werde am Montag ein persönliches Gespräch mit Elie Rosen und Oskar Deutsch und weiteren Vertretern der Israelitische Gemeinde führen“, betont er.

In letzter Sekunde konnte Rosen sich retten

Rosen wollte laut der Sprecherin der jüdischen Gemeinde, Brigitte Wimmer, mit seinem Auto auf das Grundstück des jüdischen Gemeindehauses einfahren, als er angegriffen wurde. Der Präsident und eine Begleitung seien beim Versuch, auf das Synagogenareal einzufahren, auf einen Mann mit Baseballkappe und Rad aufmerksam geworden, der offensichtlich einen Stein mit sich führte. Dieser sei von Statur und Aussehen jener Person, die im Zuge der Vandalenakte auf die Grazer Synagoge von Mittwoch und Freitag dieser Woche auf den Überwachungskameras zu erkennen gewesen war, sehr ähnlich gewesen.

Als Rosen sein Auto verlassen habe, sei er von dem Unbekannten mit einem Holzprügel, offenbar ein Baseballschläger, angegriffen worden. Der Präsident habe sich in letzter Sekunde zurück ins Auto flüchten können. Danach habe der Angreifer noch mit dem Baseballschläger auf das Fahrzeug eingeschlagen, bevor er die Flucht ergriffen habe, erklärte Wimmer.

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