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ÖVP feierte Schüssels 70er mit Freunden

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Ex-Kanzler Schüssel appellierte beim Thema Asyl für mehr Solidarität.

In der Orangerie des Schlosses Schönbrunn hat die ÖVP am Montagabend den 70. Geburtstag ihres ehemaligen Parteiobmannes und Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel gefeiert. Rund 650 Gäste kamen zu dem "Abend mit Freunden", unter ihnen etwa der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Schüssel appellierte in seiner Ansprache für Solidarität in der Flüchtlingsproblematik.

ÖVP feierte Schüssels 70er mit Freunden



Der Ex-Kanzler gab sich in seiner Rede als glühender Europäer. Bei all den Problemen handle es sich um "ein unglaubliches Erfolgsmodell". Er zeigte sich verärgert, dass dies "nicht erzählt" wird. "Gute Nachbarschaft ist der Schlüssel für Frieden", erklärte er auf Englisch und freute sich über die Gäste aus den Nachbarstaaten. Österreich soll "groß denken" und angesichts der politischen Herausforderungen in der Welt könne man "nicht neutral bleiben". Das gleiche gelte beim Leid der Flüchtlinge:" Das kann uns nicht kalt lassen, da braucht es Solidarität." Auch verdiene in dieser Thematik Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP) "jede Unterstützung", betonte der frühere Bundeskanzler.

"Homopoliticus"

Der heutige Parteiobmann Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bezeichnete Schüssel als "Homopoliticus", der unter anderem 18 Jahre Regierungsmitglied und zwölf Jahre ÖVP-Chef war - "Die schwierigste" Funktion, wie Mitterlehner meinte. Schüssel sei in einer "Zeit des Schuldenmachens" unter Bruno Kreisky politisch geprägt worden, so Mitterlehner. Der Vizekanzler hob auch die Feierlocation Schönbrunn als ein gelungenes Beispiel für die von Schüssel eingeleiteten Privatisierungen hervor.

In Vertretung der geladenen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Sondergipfel zu Griechenland in Brüssel teilnahm, kam der CDU-Fraktionschef Volker Kauder. Dieser appellierte, in dieser schwierigen Zeit in Europa "zusammen zu stehen", denn die "Werte-und Schicksalsgemeinschaft" habe keine zweite Chance. Über den Jubilar hielt er fest, Schüssel treibe der Wille, Verantwortung zu übernehmen sowie die ungezügelte Freude am Gestalten. Außerdem attestierte er ihm einen "nicht aufhörenden Optimismus" für Europa.

Schüssel-Tochter moderiert

Durch den Abend führte überraschend die Schauspielerin und Intendantin Nina Blum, Schüssels Tochter. Rund 650 Gäste fanden sich laut Parteiangaben in der Orangerie ein. Unter ihnen waren etwa die Landesparteichefs Erwin Pröll (NÖ) und Günther Platter (Tirol), Regierungsmitglieder, Abgeordnete, Gemeindebund Präsident Helmut Mödlhammer, die ehemalige Vizekanzlerin Susanne Riess, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl oder die Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, Ursula Stenzl. Auch Vertreter aus den Nachbarstaaten, unter ihnen Viktor Orban aus Ungarn, waren gekommen.

In seinem Redebeitrag räumte Schüssel auch ein, dass er sich "nicht darum gerissen" hat, ÖVP-Obmann zu werden. Er habe es dann aber doch zwölf Jahre gemacht. Dass seine Frau Krista diverse Funktionen mitunter nicht gut geheißen hat, gestand er ebenfalls ein. Er bedankte sich daher bei ihr, dass sie ihre "Scheidungsdrohungen", wenn er bestimmte Funktionen übernahm, nicht wahr gemacht habe.
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