Erst letzte Woche sorgte Mahrer für ordentlich Furore, nachdem er gemeint hatte, am Brunnenmarkt hätten "Syrer, Afghanen, Araber die Macht übernommen". Doch nun legt der Wiener ÖVP-Chef nochmal nach: Am ''Brennpunkt'' Reumannplatz zeigt Mahrer die nächste vermeintliche Problemgegend.
Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer legt einmal mehr nach!
Erst letzte Woche wirbelte Mahrer mit umstrittenen Aussagen viel Staub auf, wonach er den Wiener Brunnenmarkt in Ottakring nicht mehr mögen würde, da dort "Syrer, Afghanen, Araber" die Macht übernommen hätten.
Bereits damals hagelte es ordentlich Kritik, sowohl von der SPÖ, als auch vonseiten der NEOS, welche die Aussagen „rassistisch“ fanden.
"Sinnbild gescheiterter Integration"
"Man kann aktuell am Brunnenmarkt nicht von einer bereichernden kulturellen Vielfalt sprechen, wenn in Österreich, in Wien, österreichische Kultur nicht mehr vorhanden ist", meinte der Wiener ÖVP-Chef auch in einer Aussendung.
Der Markt mit seinem traditionell internationalen Angebot stellt für Mahrer ein "Sinnbild gescheiterter Integration" dar. Vor allem der Bereich in Richtung Gürtel sei eine Unsicherheitszone geworden, in dem Drogenhandel ein Problem darstelle, befand er.
Neue Mahrer-Kampagne: Hinschauen statt wegschauen
Jetzt hat Wiens ÖVP-Chef auf Twitter erneut ein Video veröffentlicht, welches an "einem weiteren Brennpunkt" gedreht wurde: Das Viertel zwischen dem Reumannplatz, Favoritenstraße und Viktor-Adler-Markt.
Dort interviewt er Menschen, welche über ihr Leben in der vermeintlichen „Problemgegend“ berichten.
#Hinschauen statt wegschauen: Ein weiterer #Brennpunkt in Wien ist das Viertel zwischen Reumannplatz, Favoritenstraße und Viktor-Adler-Markt. Die Empfindung der Menschen, mit denen ich gesprochen habe, sind geprägt von Unsicherheit und dem Gefühl, zur Minderheit... (1/4) pic.twitter.com/YSMZL9gWNi
— Karl Mahrer (@KarlMahrer) March 29, 2023
So erzählt ein Herr, beispielsweise, er würde gar nicht mehr das Haus verlassen wollen: "Ich schaue mir das ganze einfach vom Fenster an. Die Polizei ist zwar relativ rasch da, aber das Problem ist einfach: Du kannst dich da nicht mehr frei bewegen. Es nicht so, dass ich sage, ich kann jetzt unbeschwert, ohne Probleme, spazieren gehen am Abend. Das entwickelt sich so schnell und dann spielt es sich ab. Und wenn du dazwischen bist, dann hast du wirklich Pech gehabt."
Mahrer zeigt sich verständnisvoll
Auch andere Personen beklagen sich offen über die neue Kultur, fragen sich, wie sich das Viertel wohl in Zukunft entwickeln werde.
Nachdem gezeigt wird, wie Mahrer über den Reumannplatz marschiert, spricht auch er in die Kamera: "Es ist eine Gegend, wo wir uns echte Sorgen machen müssen. "Anschließend wird der Slogan "Hinschauen statt wegschauen" eingeblendet.
Das Video-Projekt scheint außerdem ein größeres zu sein, eventuell ist dieser Clip der Erste von vier. Doch die Reaktionen auf das 2-Minuten-Video sind jetzt schon enorm und teils sehr gespalten: "Geht das schon wieder los?" und "Ihr seid's einfach irgendwo angrennt, anders lässt sich das alles nimmer erklären" kommentieren User. In einem weiteren Kommentar wird geschimpft: "Ihnen ist echt nichts zu blöd! Kein Wunder, dass die ÖVP bei ein paar Prozent herumdümpelt! Eine dumme, dumme Hetzkampagne von dummen, dummen Menschen!"