Streit eskaliert

Brunnenmarkt: Marktamt kontert jetzt Vorwürfen von Mahrer

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Das Marktamt attackiert Mahrer, der mit einem Video Ausländerhetze betrieben hat.

Wien. In einem Video beschwert sich Karl Mahrer (ÖVP) über die Zustände am Brunnenmarkt. Syrer, Afghanen und Araber hätten den Markt übernommen. Mahrers Video und seine Aussagen sorgten für Aufregung im Netz. Schnell formierte sich eine breite Opposition gegen die Aussagen des ÖVP-Chefs, die von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Justiznministerin Alma Zadic (Grüne) über Markttreibende und Anwohner bis hin zu Falter-Chefredakteur Florian Klenk reicht.

Das Marktamt hat sich nun auch zu Wort gemeldet und tritt der Kritik Mahrers entgegen, zu wenig heimische Anbieter auf den Märkten zuzulassen. Laut Marktamtsprecher Alexander Hengl würde nach einem strengen Prinzip vergeben. Einen Gewerbeschein erhalte nur derjenige, der keine Vorstrafen habe und EU- oder EWR-Bürger sei oder einen gültigen Aufenthaltstitel besitze.

Geregelt sei dies in der Gewerbeordnung des Bundesvergabegesetzes.

Konter. Dass Syrer, Afghanen und Araber auf dem Brunnenmarkt die Macht übernommen hätten, wie Mahrer behauptete, stimme nicht, verriet Hengl. Bis zu 46 Nationen sind dort vertreten. Ohne Migranten gäbe es einige Märkte heute nicht mehr.

Auf die Kritik reagierte Mahrer mit einem „persönlichen Statement“. Der Brunnenmarkt habe sich stark verändert. Das Problem: Zuwanderer „schotten sich zunehmend von der Mehrheitsgesellschaft ab“. Man könne nicht von einer „bereichernden kulturellen Vielfalt sprechen“, wenn österreichische Kultur verschwindet. „Ein Sinnbild gescheiterter Integration“, kritisierte Mahrer. Die Polizei teilte via Twitter mit, dass man das Video „zur weiteren Beurteilung an die zuständige Stelle weitergeleitet“ habe.

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