Festgefahrene Systeme ändern dauert, aber gelingt

Frauen sollen weiter vor den Vorhang

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Auch die Gewalt an Mädchen und Frauen ist ein großes Thema für Haberlander.

Linz. Seit zwei Jahren ist die Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“ des Landes Oberösterreich nun schon in Kraft. Jedes Jahr werden die Zwischenergebnisse und statistischen Kennzahlen präsentiert, um zu zeigen, wie sich das Leben der Frauen in OÖ verändert und entwickelt. „Durchaus positiv“, wie die zuständige Frauen-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) berichtet. Es besteht zwar noch immer ein großer Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen von mehr als 20 Prozent, aber langsam wird er kleiner. „Wir müssen Frauen verdeutlichen, dass sie nicht in der Teilzeitfalle festsitzen dürfen“, so Haberlander. Die Auswirkungen auf die Pensionen sind nämlich enorm. Die Möglichkeit, den Einkommensverlust während der Kinderbetreuung mittels Pensionssplitting auszugleichen, nahmen von 2010 bis 2018 nur 13 Frauen und 193 Männer in Anspruch. Nun denkt die Regierung über ein verpflichtendes Splitting nach. „Das begrüße ich sehr“, so Haberlander.

Mädchen für technische Berufe begeistern

Initiative. Schon länger engagiert sich Haberlander dafür, dass sich mehr Mädchen für die technischen Berufe interessieren. „Dies trägt sehr langsam Früchte. Der Anteil der weiblichen Lehrlinge in technischen Berufen steigt kontinuierlich, liegt aber aktuell trotzdem nur bei 8,7 Prozent.“
Umgekehrt will man die jungen Männer für Kinderbetreuungs- und Gesundheitsberufe begeistern. Bei ersteren liegt der Anteil der Männer bei 2,5 Prozent, bei zweiteren sind es 14,8 Prozent. „Es ist noch ein langer Weg, der auch eine Veränderung der Einstellung der Eltern bedarf“, ist Haberlander von ihrem Konzept überzeugt.

 

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