Nach Vorwürfen

ORF-Star Wolf liefert sich Twitter-Streit mit Ukraine-Botschafter

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Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, wirft dem ORF vor, dass im gestrigen ZiB2-Beitrag mit Korrespondent Wehrschütz "Tatsachen verschwiegen" worden seien – Moderator Armin Wolf kontert der Kritik.

Wien. Derzeit liefern sich der ukrainische Botschafter in Wien, Wassyl Chymynez (52) und ORF-Moderator Armin Wolf (57) einen Schlagabtausch auf Twitter. Auslöser der Aufregung ist ein ZiB2-Interview vom Mittwoch mit ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz live aus der Ukraine und dessen Aussagen zum "gestörten Vertrauensverhältnis" von Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) zum Kreml-Chef Wladimir Putin (71) und umgekehrt.

Wehrschütz analysierte die Situation am Schlachtfeld: "Es ist ein Abnützungskrieg und dass was sich die Ukraine im Sommer erhofft hat, ist einfach nicht eingetreten." Je länger dieser Abnützungskrieg andauere und je klarer es werde, dass es keine Entscheidung am Schlachtfeld geben könne – in die eine oder andere Richtung – "desto stärker wird auch der Druck werden, mit Verhandlungen zu beginnen", beschreibt der ORF-Korrespondent die Kriegs-Situation in der Ukraine.

Dann folgt die Wehrschütz-Aussage, die der ukrainischen Botschafter kritisiert: Der ORF-Korrespondent meinte, Verhandlungen zu beginnen sei "natürlich etwas, dass für die Ukraine ebenso schwierig ist, weil die Bevölkerung einfach völlig Russland misstraut und offensichtlich auch Wolodymyr Selenskyj ein extrem gestörtes Verhältnis zu Putin hat und umgekehrt, sodass die zwei auch keinerlei Vertrauensbasis haben. Also dieser Weg, wenn er gegangen werden muss, wird sehr sehr schwierig sein."

"Warum werden diese Tatsachen von ORF verschwiegen?"

Chymynez greift die Aussage Wehrschütz' auf und kritisiert, dass der ORF im ZiB2-Beitrag "Tatsachen verschwiegen" habe. "Was wurde den österreichischen Zuseher:Innen in der Berichterstattung verschwiegen: dass: Kriegsverbrecher Putin die Ukraine überfallen hat und gegen die Ukraine genozidalen Krieg führt und im Auftrag von Putin die Ukrainer:Innen getötet, vergewaltigt, gefoltert, deportiert, werden; Putin der freien Welt Terror, Willkür, Despotie & Diktatur brutal aufzwingt", so der ukrainische Botschafter. Dann fragt er: "Warum werden diese Tatsachen von ORF verschwiegen? Wer kann dann Vertrauensverhältnis zu Putin haben?"

 

 

ZiB2-Moderator kontert der Kritik 

Der ZiB2-Moderator konterte den Vorwürfen Chymynez': "Sie meinen ernsthaft, das würde vom ORF verschwiegen?", fragt Wolf zurück. "Bei allen Respekt, aber haben Sie gestern zum ersten Mal seit Februar 2022 den ORF eingeschaltet? Diese Kritik ist derart faktenbefreit und absurd, dass ich Sie damit schlicht nicht ernst nehmen kann", so Armin Wolf via Twitter. 

 

 

Chymynez legte nach: "Mit Verlaub: wenn es "um gestörtes Vertrauensverhältnis zu Putin" berichtet wird, so wäre es angebracht den Zuseher:Innen zu erklären, was dafür die Gründe sind. Sonst entsteht Mehrdeutigkeiitsauslegung. Diese Lücke versuchte ich auszufüllen", antwortet der ukrainische Botschafter auf den Konter Wolfs.

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