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Kickl: ''Bitte, Nehammer ist der Letzte, der was zu sagen hat''

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Im großen oe24.TV-Sommerinterview rechnet FPÖ-Chef Herbert Kickl mit Kanzler Nehammer ab, verteidigt das umstrittene FPÖ-Jugendvideo und kündigt Kanzlerpläne an.

oe24.TV: Hat Ihnen die Regierung mit deren Anti-Teuerungspaket die Show gestohlen?

Kickl: Ich glaube das war eine Flucht nach vorne. So konnte man nicht weitermachen.

oe24.TV: Sie schüren Ängste mit zu einfachen Ansagen, sagt Kanzler Nehammer anstatt Lösungen zu geben?

Kickl: Wenn jemand sagt, dass der russische Angriffs die Regierung mit ihrem krieg für die Preise verantwortlich ist, ist das genauso eine zu einfache Erklärung. Warum hat man bei zahlreichen Angriffen der USA nicht die gleichen Antworten gegeben wie jetzt?

oe24.TV: Macht ein Unrecht das andere wett? Ist der russische Angriffskrieg egal?

Kickl: Nein der ist nicht egal, was mich stört ist die Doppelmoral.

oe24.TV: Sie fordern eine Nulllohnrunde für alle Gehälter ab 15.000 Euro, konnten Sie Ihre Parteifreunde in Salzburg und OÖ davon schon überzeugen?

Kickl: Ich habe was ganz anderes vor. Ich will einen Vorstoß auf Bundesebene vornehmen. Jede Änderung in das Bezüge-System benötigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Ich werde mich an den Chef der ÖVP und an den neuen SPÖ-Chef richten, um gemeinsam ein Verfassungsgesetz zu machen, dass es keine Gehälter über 15.000 Euro gibt, auf Bund und Land.

oe24.TV: Werden jetzt alle FPÖ-Politiker auf Ihre Gehaltserhöhung verzichten?

Kickl: Ich glaube das haben ohnehin alle gesagt, dass sie den Rest spenden werden.

Kickl: "Kanzler hat Leiter des Dollfuß-Museum zum Innenminister gemacht

oe24.TV: Wie hat Ihnen das Video der FPÖ-Jugend gefallen?

Kickl: Sie werden bald einen freundlichen Brief bekommen, wo sich die FPÖ Jugend für die Werbung bedanken wird. Das war der Versuch, irgendwas zu skandalisieren. Ich sehe dort junge Menschen, die sich miteinander beschäftigen und einen positiven Zugang zur Heimat und zur Natur haben.

oe24.TV: Und die Szene, wo auf den Balkon bei der Hofburg geschaut wird. Da meinte der Kanzler, es erinnere in an unheilvolle Zeiten?

Kickl: Der Kanzler, der Dollfuß-Museums-Leiter Karner zum Innenminister gemacht hat. Also bitte, der ist der allerletzte, der sich in Sachen Rechtstaatlichkeit herausnehmen zu kann etwas zu sagen. Dort steht auch Prinz-Eugen, der wiederholte Male die Türken besiegt hat. Da bin ich froh, dass es so ausgegangen ist. Ich verstehe das ganze Theater nicht, wenn sie in die Nationalbibliothek gehen, gehen jeden Tag tausende unter dem so belasteten Balkon durch.

oe24.TV: Nehammer schließt eine Regierungszusammenarbeit mit Ihnen zu 100% aus.

Kickl: Da kann ich auf etwas verweisen, dass jeder weiß: Wenn die ÖVP etwas sagt, gilt immer das Gegenteil davon. Das war schon bei der Impfpflicht so, oder beim Rücktritt von Sebastian Kurz. Viele solche Beispiele sind bekannt, wo immer das Gegenteil gilt.

Kickl: Man sieht, wer in diesem Land totalitär ist

oe24.TV: Mit wem wollen Sie denn dann eigentlich regieren? Es gibt ja keine Partei, die derzeit mit Ihnen zusammenarbeiten will?

Kickl: In einem Interview habe ich zuletzt über das Abgleiten der Demokratie ins Totalitäre gelesen. Bei den Faktoren ging es vor allem um das Nicht-Akzeptieren von Wahlergebnissen. Auch das Einfügen in die Rolle des Verlierers ist da Thema. Man sieht, wer da in diesem Land totalitär ist und wer die eigentlichen Demokraten sind. Unser Ziel ist, stärkste Partei zu sein und dass keine Zweier-Koalition ohne uns möglich ist. Glauben sie wirklich, dass da noch was von Karl Nehammer und Andreas Babler übrig bleibt?

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